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Bistum Görlitz

Symbol der Völkerverständigung

Einweihung der neuen Altstadtbrücke in Görlitz / Papst schickte einen Botschaft

Zukunft gemeinsam gestalten: Bischof Rudolf Müller verliest die Grüße und Wünsche aus dem Vatikan. Links die Präsidentin des Deutschen Freundeskreises der Stiftung 'Verdienste um Europa', Ursula Braun-Moser.

Görlitz (as) -Brücken verbinden, schaffen Vertrauen, überwinden Grenzen -vor allem dann, wenn sie wie in Görlitz Völker zusammenführen, die sich einst als Feinde gegenüberstanden. In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Gesellschaft und der Kirchen wurde am 20. Oktober die neu errichtete Altstadtbrücke in Görlitz feierlich eingeweiht. Das Bauwerk überspannt an historischer Stelle die Neiße und verbindet Görlitz mit seinem polnischen Nachbarn Zgorzelec.

"Ich freue mich, dass wenige Monate nach dem EU-Beitritt Polens nun wieder eine alte europäische Verbindung hergestellt und ein weiteres Stück europäischer Normalität Wirklichkeit geworden ist", betonte der Görlitzer Oberbürgermeister Rolf Karbaum (parteilos). Die Einweihung der Brücke sei eine "Sternstunde Europa", denn sie setze einen Schlussstrich unter die Vergangenheit, die von Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen und polnischen Volk bestimmt gewesen sei. Dass die Trennung nun überwunden sei, betonte auch Karbaums Amtskollege in Zgorzelec, Miroslav Fiedorowicz. Wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Brücken würden beide Völker schon seit vielen Jahren bauen -das neue Bauwerk sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem friedlichen und geeinten Europa.

Eine Grußbotschaft und seinen Apostolischen Segen, der von Bischof Rudolf Müller verlesen wurde, übermittelt Papst Johannes Paul II. den Bürger von Görlitz und Zgorzelec. Darin bezeichnet der Papst die neue Altstadtbrücke als "ein monumentales Symbol der Völkerverständigung", die Deutsche und Polen noch stärker zusammenführen würde.

Rund eineinhalb Jahre haben die Görlitzer auf die Eröffnung der Altstadtbrücke warten müssen. Beim Altstadtfest Ende August konnten sie schon einmal Probe laufen -denn da war das für rund 3,1 Millionen Euro errichtete Bauwerk für drei Tage geöffnet. Die neue Brücke ist 82,5 Meter lang und zwischen 9,8 und 11,3 Meter breit. Die Bauarbeiten wurden nach Angaben der Stadt durch Teile der am 7. Mai 1945 gesprengten Vorgängerbrücke erschwert, da Bergungsarbeiten und Unterstützungskonstruktionen erforderlich waren. Während der Einweihungsfeier wurde an beide Städte die Ehrenfahne des Europarates übergeben sowie die Silbermedaille der Stiftung "Verdienste um Europa" (Merite Europeen) verliehen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 29.10.2004

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