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Bistum Dresden-Meißen

Für andere zum Segen werden

Festveranstaltung für Ehrenamtliche bei Diakonie, Caritas und Kirchengemeinden

'Zum Segen Gottes bist du geworden...': Segensfeier für Ehrenamtliche. Neben Superintendentin Gabriele Schaller und Diakonie-Pfarrer Andreas Schaller (vorn) beteiligten sich daran Dekan Klaus Schreiter und Pfarrer Bernhard Sahler.

Gera (dw) -Katholische und evangelische Geistliche hielten die Hände in den wohlriechenden Rauch, der ihnen aus Schüsseln mit glühenden Weihrauchkörnern entgegenströmte, legten die Hände dann den Frauen und Männern auf, die einzeln vor sie traten, und sprachen ihnen den Segen zu. Mit dieser Zeremonie, die in dieser Form weder in der katholischen noch in der evangelischen Kirche zur Tradition gehört, sollten ehrenamtliche Mitarbeiter von Diakonie, Caritas und Kirchengemeinden in Gera für ihren Dienst gestärkt werden. "Niemand kann immer nur geben, wir sind alle darauf angewiesen, immer wieder auch Empfangende zu sein", sagte Superintendentin Gabriele Schaller, die gemeinsam mit dem katholischen Dekan Klaus Schreiter zu den Initiatoren der ersten Festveranstaltung für Ehrenamtliche in sozialen Arbeitsbereichen gehörte. Nicht zuletzt bräuchten Ehrenamtliche Kraft und Mut, zu den eigenen Grenzen zu stehen.

380 ehrenamtliche Mitarbeiter -die meisten Frauen -hatten eine Einladung erhalten, 160 waren am 20. November in die katholische Pfarrei Heiliger Maximilian Kolbe gekommen. Einige berichteten von ihren Erfahrungen in unterschiedlichsten Aufgabenbereichen: "Es ist wohltuend, dass unsere Arbeit mehr und mehr wahrgenommen und anerkannt wird", sagte beispielsweise Elisabeth Faatz, die seit 24 Jahren im Caritas- Helferkreis der St.-Elisabeth- Gemeinde mitarbeitet. Wenn die Frauen des Helferkreises ältere Gemeindemitglieder zum Geburtstag besuchten, seien sie häufig die einzigen Gäste. Zu den beglückenden Momenten dieses Dienstes gehöre für sie, wenn zuvor Fremde sich ihr öffneten und Vertrauen schenkten, erzählte sie. Schwierigkeiten habe der Kreis allerdings bei der Nachwuchswerbung. Die meisten der Angesprochenen scheuten davor zurück, sich fest an eine Aufgabe zu binden. Kraft für ihr Ehrenamt schöpft sie aus dem Gebet, sagt Elisabeth Faatz. Ebenso geht es auch Gabriele Götze, die hauptamtlich bei der Diakonie und ehrenamtlich bei der Caritas arbeitet. Seit sieben Jahren betreut sie Menschen aus dem Wohngebiet "Bogenhäuser" im Stadtteil Leumnitz, die Schwierigkeiten in fast allen Lebensbereichen haben. "Sie haben die Sonnenseite des Lebens nie kennen gelernt, und wenn es einmal jemand schafft, seinem Leben ein kleines bisschen mehr Qualität zu geben, bedeutet das schon sehr viel", sagt sie.

Eine Studentin berichtete, wie sie sich in einem Asylbewerberheim Zeit für Kinder und Jugendliche nimmt, eine Arbeitslose erzählte, wie sie in der Freizeitbetreuung Behinderter Erfüllung findet. Wie vielseitig ehrenamtliche Arbeit bei Caritas, Diakonie und Gemeinden in Gera ist, zeigt eine Broschüre, die eigens zur Festveranstaltung erschienen ist und die auch bei der Werbung weiterer Freiwilliger zum Einsatz kommen soll. Darin sind alle Träger aufgelistet samt der Aufgaben, die dort übernommen werden können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 48 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 26.11.2004

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