Alles andere als verstaubt
Görlitzer Kolpingjugend tagte im Neuhauen

Neuhausen (as) -Kolping ist nicht alt und verstaubt, auch wenn es manchmal den Anschein hat, sagt Christopher Mrosk aus Hoyerswerda. Und der müsste es eigentlich wissen, denn der Student arbeitet seit Jahren aktiv in der Kolping-Jugend des Bistums Görlitz mit. Einmal im Jahr kommt der Nachwuchs des Verbandes im Don-Bosco-Haus in Neuhausen zur Diözesankonferenz zusammen -vor allem, um Formalia zu erledigen, aber auch, um inhaltlich zu arbeiten. Am vergangenen Wochenende trafen sich wieder 13 Delegierte im Jugendhaus des Bistums.
Für Christopher Mrosk Gelegenheit, in die Zukunft zu blicken -Kolping ist kein auslaufendes Modell, ist er überzeugt. Als Diözesan-Leiter der Kolping- Jugend sieht er hoffnungsvolle Punkte am Horizont aufblitzen. "Kolping ist ein moderner Sozial- und kein Seniorenverband", versucht er den Eindruck vieler Zeitgenossen zurechtzurücken. Die Zahlen belegen, dass der Nachwuchs im Bistum gut dabei ist. In zwei Ortsverbänden -Cottbus und Hoyerswerda -organisieren sich rund 50 Jugendliche. "Nachwuchsprobleme hat der Verband trotzdem, nicht nur in unserem Bistum", gibt Christopher Mrosk unumwunden zu. Die Ursachen liegen auf der Hand: Schwindende Katholikenzahlen, Wegzug der jüngeren Leute aus der Region, eine immer älter werdende Gesellschaft. Die Kolping- Jugend, so Mrosk, will den Mut aber nicht sinken lassen.
Von den Mitgliedern des Verbandes erwartet er zum Beispiel, dass sie sich stärker in das Leben der Pfarrgemeinde einbringen. "Oft heißt es, die Kolpingsfamilie trifft sich dann und dort, und keiner nimmt so richtig Anteil daran", ist die Erfahrung von Christopher Mrosk. Hier müsse eine stärkere Öffnung erfolgen. Ähnliches gelte für die Kolping- Jugend. Im Bistum Görlitz ist sie mit der Don-Bosco-Jugend unter dem Dach des Bundes der Katholischen deutschen Jugend (BDKJ) organisiert, eine Zusammenarbeit, die "gut funktioniert".
In Neuhausen haben sich für die Kolping-Jugend einige Veränderungen ergeben. Der Görlitzer Dompfarrer Wolfgang Kresák, der gleichzeitig Diözesanpräses des Kolpingwerkes im Bistum Görlitz ist, wurde zur neuen pastoralen Begleitperson der Jugend gewählt. Neu in der Diözesanleitung ist außer Pfarrer Kresák Stefan Lehmann aus Cottbus. Maria Schwarz und Christopher Mrosk bleiben weiterhin in der Diözesanleitung. Inhaltlich hat die Kolping- Jugend ihr Programm für das nächste Jahr abgesteckt. Informationen für das Regionaltreffen der Kolpingjugend in der Region Ost vom 10. bis 13. August in Heldrungen waren ebenso dabei wie die Planungen für die Ferienfahrten, die man zusammen mit der Don-Bosco-Jugend unternehmen will. Ein "Schnupperkurs" für alle, die den Kolping- Der Bedarf ist nach wie vor groß Kinder von St. Hedwig in Görlitz feierten Richtfest des neuen Kindergartens Generalvikar kritisiert Liberale Verband noch nicht kennen, wird es im Frühjahr geben. "Vielleicht lässt sich ja dann der einzelne Teilnehmer für Kolping begeistern", hofft Diözesanleiter Christopher Mrosk. Nicht zu vergessen das größte Ereignis im nächsten Jahr -der Weltjugendtag. Hier will Kolping nicht nur im Vorfeld mitmischen, sondern sich auch an der großen Präsentation des Verbandes vor der Minoritenkirche beteiligen -Adolph Kolping ist einer der fünf Patrone des Weltjugendtages.
Dass die Diözesankonferenz der Kolpingjugend auch am Kolping- Gedenktag (4. Dezember) stattfand, in der viele Kolpingsfamilien an den Seligen erinnerten, war eher Zufall. "Wir haben uns immer das zweite Adventswochenende dafür ausgesucht", so Christopher Mrosk. Aber auch hier will man Veränderungen schaffen, denn viele Jugendliche seien in der Adventszeit stärker in den Gemeinden engagiert.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 09.12.2004