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Aus der Region

Ansporn, über den Glauben zu reden

Bischof Reinelt ließ 20 Männer und Frauen zur Taufe zu

Dresden (dw) - So verschieden wie die 20 Männer und Frauen, die Bischof Joachim Reinelt vergangenen Sonntag in einem feierlichen Gottesdienst in der Hofkirche zur Taufe zuließ, sind auch ihre Wege zum Glauben: Eine Studentin war in einer christlichen Studentenverbindung auf überzeugende Katholiken gestoßen, für eine junge Ehefrau war die Dresdner Nacht der offenen Kirchen der zündende Funke für die Entscheidung zur Taufe. Ein Familienvater erzählte, dass er sich seit seiner Jugend intensiv mit der Bibel beschäftigte, nachdem ihm sein Staatsbürgerkundelehrer gesagt hatte, dieses Buch gehöre zur Allgemeinbildung, und ein anderer Mann hatte das Buch der Bücher von seiner Uroma geerbt und daher von Kindesbeinen an darin gelesen ...

"Es berührt mich, dass heute Menschen den Weg zum Glauben finden und es zeigt, dass es in unserer Kirche Bewegung gibt", sagte der Bischof den erwachsenen Taufbewerbern. Bereits zum fünften Mal sind alle Ewachsenen aus dem Bistum Dresden-Meißen, die in der Osternacht oder bereits davor die Sakramente empfangen, am ersten Fastensonntag in Dresden zum Gottesdienst und anschließendem Erfahrungsaustausch eingeladen.

"Ihr empfangt dieses Sakrament nicht für euch allein, sondern damit ihr Zeugen des Glaubens für unsere Gesellschaft seid", gab der Bischof seinen Gästen mit auf den Weg. Er empfahl ihnen, sich bereits heute darauf einzurichten, dass sie auf ihrem Glaubensweg auch Durststrecken erleben werden: Missverständnisse im Glauben, Zeiten der Ernüchterung oder Enttäuschung durch Menschen, die einen zunächst auf dem Glaubensweg gestärkt hatten, erlebe fast jeder Christ im Laufe seines Lebens.

Von Enttäuschungen durch katholische Gemeinden und Gemeindemitglieder erzählten einige Taufbewerber in einer Erfahrungsrunde. Ein Mann erinnerte sich beispielsweise, wie schwer es war, einen Katholiken zu finden, der bereit war, mit ihm über seinen Glauben zu sprechen und wie viele Anläufe er brauchte, bis sein Wunsch getauft zu werden, wirklich ernst genommen und aufgegriffen wurde.

"Unsere Gemeinden sind zuwenig Glaubensgemeinschaften. Man spricht dort über die Organisation des nächsten Gemeindefestes, aber nicht darüber, wie man sich den Himmel vorstellt", bedauerte Bernhard Dittrich, der Leiter der Pastoralabteilung im Bistum. "Ihnen wird vielleicht die Rolle zukommen, das eine oder andere Glaubensgespräch zu initiieren," sagte er den Taufbewerbern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.02.2005

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