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Bistum Dresden-Meißen

Sich kreuzende Lebenswege

"Stationen im Glauben" - Kreuzweg-Sonderausstellung im Daetz-Centum

Ein Ausschnitt aus der Tafel 'Jesus begegnet seiner Mutter'

Lichtenstein (dw) - Je länger man die Kreuzwegbilder der ukrainischen Künstler Paul Krenz und Helmut Frelke betrachtet, umso mehr Bilder und Begebenheiten kann man darin entdecken, Szenen mit Menschen verschiedenster Kulturen und Glaubensrichtungen. Bei der vierten Station "Jesus begegnet seiner Mutter" beispielsweise haben die beiden in Deutschland lebenden Intarsien- Experten deutlich zu machen versucht, dass viele Mütter der Erde mit Maria das Schicksal teilen, ihren Sohn zu verlieren.

Wer ganz genau hinsieht, entdeckt etwa am oberen Ende des Kreuzesbalken die Darstellung einer Frau mit dem Tuch einer Muslimin. Das Antlitz der Muter rechts unten im Bild ist vom Leben in all seinen Schattierungen gezeichnet. Auf ihrem Kopftuch mahnen kleine Kreuze als Zeichen für die Trauer um gefallene Söhne, zu früh gestorbene Ehemänner oder aber tote Babys, die das Leben niemals richtig kennen lernen konnten. Paul Krenz, dessen Leben durch Entbehrungen und politische Haft in russischen Gefängnissen geprägt ist, ließ in seine Kreuzweg-Interpretationen auch viele persönliche Erfahrung einfließen. Er hat diesen Kreuzweg als sein Lebenswerk bezeichnet. Die 14 Stationen, die in einer ungewöhnlichen Intarsientechnik aus einigen tausend Wurzelholzelementen gefertigt wurden, sind unter dem Titel "Stationen im Glauben" bis zum 16. Mai in einer Sonderausstellung des Daetz- Centrums Lichtenstein zu betrachten. Danach werden sie beim Weltjugendtag in Köln gezeigt. Ergänzt wird die Lichtensteiner Sonderausstellung zudem durch biblische Skulpuren des Holzbildhauers Gottfried Reichel aus dem Erzgebirge, die an den Stil Ernst Barlachs erinnern.


Öffnungszeiten täglich von 9 bis 18 Uhr.
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 10 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 14.03.2005

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