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Bistum Erfurt

Fest der Freude und der Zuversicht

Jugendseelsorger Scholle und Bischof Joachim Wanke informierte über die Tage der Begegnung

Erfurt (jak) -Pere Francis Maré Caille vom Bistum Coutances in Frankreich war zu Gast im Bistum Erfurt. Sein Besuch galt der Vorbereitung des Weltjugendtages im August diesen Jahres. Jugendliche -zirka 400 Mädchen und Jungen aus Coutances werden mit Altersgefährten aus Europa und Übersee die Tage der Begegnung im Bistum Erfurt gemeinsam erleben.

Für die französische Gruppe war die Entscheidung für Thüringen kein Zufall. Pere Francis Maré Caille berichtete im Rahmen eines Pressegesprächs in der Erfurter Bildungsstätte St. Martin darüber, dass es bei ihm zu Hause Tradition ist, zu den Weltjugendtagen immer in ein Bistum zu reisen, zu dem Coutance eine Beziehung hat. In Erfurt ist diese durch die Heiligenstädter Schulschwestern gegeben. Die Kongregation der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel hat im Bistum Coutance ihre Ursprünge. Pere Francis Maré Caille wies weiter darauf hin, dass es Anliegen beider Sei- Jugendfahrt nach Auschwitz: Genau am 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau haben sich interessierte Jugendliche der Pfarrgemeinden St. Jakobus Uder/Schönau und St. Alban Steinheuterode zu einem Vorbereitungsabend "Wider das Vergessen" getroffen. Konkret geht es um die Absicht, einen der denkwürdigsten und dunklen Ort der deutschen Geschichte zu besuchen: Auschwitz. Am Vorbereitungsabend nahmen unter anderem Georgs-Pfadfinder, Scholamitglieder und Messdiener teil. In der Woche vor Ostern wollen sie das ehemalige KZ besuchen und dort als Zeichen guten Willens eine Spende für den Erhalt der Gedenkstätte überreichen. Foto: Frank Kaufhold ten ist, auch den Aspekt der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland mit in die gemeinsamen Tage aufzunehmen. Es komme darauf an, beim Weltjugendtag eine Zivilisation der Liebe zu leben, die beispielhaft sein kann.

Eine Hoffnung, die der Erfurter Bischof Joachim Wanke teilt. In seinem kurzen Statement betonte der Bischof, dass Ereignisse wie ein Weltjugendtreffen einen Vorlauf und "hoffentlich auch Nachhaltigkeit haben". Vieles -wie der Weg des Weltjugendtagskreuzes durch die Diözesen und geistlichen Gemeinschaften -sei schon bewegt worden, anderes wird bewegt werden. Zudem sieht Wanke die Chance, dass das Treffen junge Leute dialogfähig und weltoffen macht.

Diese Erfahrung machte bereits Severin Rascopp aus Weißenborn-Lüderode. Er gehörte zur Erfurter Gruppe, die im Jahr 2002 beim Weltjugendtag im kanadischen Toronto zu Gast war. "Alle Wünsche sind nicht nur graue Theorie. Ich konnte erleben, dass ein solcher Weltjugendtag ein fantastisches Ereignis ist", betonte Severin Raskopp. Weiter sagte er: "In Deutschland hat man oft das Gefühl, dass man als Christ alleine ist. Beim Weltjugendtreffen begegnet man Tausenden, das macht Mut."

Auf diözesaner Ebene wird der Weltjugendtag im Bistum Erfurt in vier Regionen vorbereitet, berichtete Diözesanjugendseelsorger Wigbert Scholle. So in der Region Eichsfeld, der Region Meiningen, der Region Weimar und der Region Erfurt-Land. Vor Ort gibt es Regionalverantwortliche und Ansprechpartner für die Vorbereitung, die Organisation und Logistik, die Öffentlichkeitsarbeit und für den sozialen Tag. Wigbert Scholle arbeitet als Diözesan-Delegierter in der bistumsweiten Steuerungsgruppe zum Weltjugendtag mit, die bereits vor zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen hat. Den Weltjugendtag bezeichnete Wigbert Scholle als ein Fest der Freude und der Zuversicht. "Junge Leute haben die Gelegenheit zu erleben, wie es geht, in Frieden miteinander zu leben. Zudem bieten die Tage auf Bistumsebene sowie das eigentliche Treffen in Köln die Gelegenheit, Kirche in allen Altersgruppen zu erleben. So in der direkten Begegnung in den Gastfamilien, in den Begegnungen mit Priestern und Bischöfen oder beim sozialen Tag.

Erstmals wird ein "Tag des sozialen Engagements" während der Tage der Begegnung in den deutschen Diözesen angeboten, berichtete Stephanie Czernotta, die Referentin des Weltjugendtagsbüros im Bistum Erfurt. Der 12. August soll ganz im Zeichen des sozialen Handelns stehen. "Under Construction -Bau mit an einer gerechten Welt!" ist der Slogan dieses Tages". Ziel ist es unter anderem, das soziale Gesicht der Botschaft Jesu erfahrbar zu machen sowie ein öffentliches Bekenntnis zum Glauben und ein Zeugnis christlicher Solidarität zu geben. Im Vorfeld wird es einen bistumsweiten Wettbewerb geben. Dazu sind alle Gruppen in Pfarrgemeinden, Dekanaten und in den Jugendverbänden eingeladen.

Zudem ist inzwischen die Solidaritätsakton "Ein Ticket für Köln" angelaufen. Damit werden junge Leute aus Osteuropa und Afrika unterstützt, die sich sonst die Teilnahme nicht hätten leisten können. Ein Ticket kostet 100 Euro.

Info: Erfurter Weltjugendtagsbüro,
Regierungsstraße 44a 99084 Erfurt, Telefon (03 61) 657 23 41

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 5 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 14.03.2005

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