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Bistum Erfurt

Frei für neue Aufgaben

Schwester Auräa Schwarz prägte die Menschen in Niederorschel

Schwester Auräa (rechts) freut sich gemeinsam mit ihrer Generaloberin, Schwester M. Pia Elisabeth. Foto: Jakobi

Niederorschel - Gemeinschaften werden von Menschen geprägt. So auch in Niederorschel, wo Sr. Auräa Schwarz nicht nur dem Altenheim ihren Stempel aufprägte. Ein Bericht von ihrer Verabschiedung.

Sich dynamisch und engagiert ganz für eine Sache einsetzen ist keine Frage des Alters. Wer Schwester Auräa Schwarz kennt, der weiß das. Jetzt, an ihrem 75. Geburtstag, trat sie vom Amt der Heimleiterin des Altenpflegezentrums St. Josef in Niederorschel zurück. Und um Schwester Auräa den Abschied so richtig schön aber auch "schwer" zu machen waren alle gekommen: Schwestern ihres Ordens, Vertreter der kirchlichen und politischen Gemeinde, Freunde aus dem Eichsfeld und aus Bottrop, die Mitarbeiter ...Viele der Gratulanten kennen Schwester Auräa schon seit Jahrzehnten. Sie, heute selbst gestandene Menschen, waren ihrer Fürsorge bereits im Kindergarten anvertraut.

Der Abend der feierlichen Verabschiedung begann mit einer musikalischen Vesper in der Pfarrkirche. In seiner Ansprache stellte Pfarrer Franz Konradi die Frage nach dem Ziel, wohin ein Mensch geht. Der Mensch müsse sich immer wieder die Frage nach der eigenen Berufung stellen. Dazu, so Franz Konradi weiter, gehört ein Flecken Erde, auf dem diese gelebt werden kann. Für Schwester Auräa hieß dieser Flecken gleich zweimal in ihrem Leben Niederorschel: Zuerst von 1962 bis 1970 im Kindergarten und dann von 1989 bis heute war sie als Heimleiterin im Altenpflegezentrum tätig. Dort standen unter ihrer Leitung gravierende Veränderungen an. Nach der politischen Wende galt es, sich auf die neuen Standarts in der Altenpflege umzustellen, was auch in Niederorschel nicht ohne eingreifende Baumaßnahmen möglich war.

Selbst betonte die Schwester, dass sie allen Dank zurückgeben möchte an die Mitarbeiter, Wegbegleiter und Freunde. "Niemand kann erfolgreich arbeiten, wenn er nicht Menschen um sich hat, die ihn tragen", sagte sie in ihren Dankesworten anläßlich der Feierstunde im St.-Josefs-Haus. Jetzt wird sie nach Heiligenstadt ins Bergkloster ziehen. Alle sind sich jedoch sicher, dass sie auch dort im Ruhestand neue Aufgaben finden wird.

Die Heiligenstädter Schulschwestern -die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel -sind seit dem 19. Jahrhundert in Niederorschel ansässig. Und obwohl sie die Leitung des Altenzentrums jetzt an die Pfarrei übertragen, wird der Konvent von drei auf fünf Schwestern verstärkt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 14 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 08.04.2005

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