Den Glauben weitergeben
Severin Rascopp engagiert sich für das Gelingen des Weltjugendtages im Bistum und in Köln
Eichsfeld - Gerade aus Frankreich zurückgekehrt, ging esschon wieder zur Malteser-Tagung in Köln. Severin Rascopp ist ein vielseitig engagierter Katholik. Auf ein Ereignis freut er sich jedoch besonders: Den Weltjugendtag wird er als Begleiter aktiv mitgestalten.
Aus seiner in Toronto gemachten Erfahrung weiß Severin Rascopp, welch mitreißendes Erlebnis ein Weltjugendtag für Teilnehmer und Gastgeber sein kann. "In Deutschland hat man oft das Gefühl, als Glaubender allein zu stehen, dass es immer schwieriger wird, von Gott und Kirche zu sprechen. Beim Weltjugendtag ist plötzlich alles anders. Der Glaube trägt und ist ganz normal."
Severin Rascopp wuchs im untereichsfeldischen Weissenborn- Lüderode auf. Glaube und Kirche sind ihm hier wichtig geworden. Davon möchte er anderen Jugendlichen etwas weitergeben. Eine zentrale Erfahrung ist es für ihn, dass der Glaube befreit. "Ich muss nicht alles mitmachen, habe nicht diesen Druck, alles erleben zu müssen. Und, ich muss nicht immer perfekt sein", betont er. In Gott fand Severin Rascopp einen auf den er setzen kann, mit dem er im Vertrauen gehen möchte. Eine Erfahrung, die ihm bei seiner vielfältigen Arbeit hilft. Im Eichsfeld engagiert er sich unter anderem seit 1992 bei den Maltesern, die im Ort und im benachbarten Holungen stark vertreten sind.
Die Hauptzeit widmet Severin Rascopp im Augenblick jedoch der Vorbereitung und der Organisation des Weltjugendtages, in dessen Vorfeld auch Gäste nach Weissenborn-Lüderode kommen. Und da er im benachbarten Göttingen Sozialwissenschaften studiert, kann er sein Studium mit der Arbeit in der eichsfeldischen Vorbereitungsgruppe gut verbinden. Während der Bistumstage des Weltjugendtages wird sich Severin Rascopp besonders um die französischen Gäste aus der Diözese Coutance kümmern. Insgesamt 400 Jugendliche aus der Diözese kommen ins Bistum Erfurt, zirka 150 von ihnen ins Eichsfeld.
Kürzlich weilte Severin Rascopp in Frankreich, um vor Ort Kontakte zu knüpfen. Das zweite Anliegen des Besuchs war dem Erlernen der französische Sprache gewidmet. Wichtig ist es Severin Rascopp jetzt mitzuteilen, dass sich die französischen Mädchen und Jungen auf Deutschland und die Erfurter Bistumsfamilie freuen. Als sichtbares Zeichen brachte er deshalb eine Fahne mit, auf der die Franzosen ihre Grüße festhielten. Die französischen Jugendlichen möchten, dass diese Fahne ihren Platz an einem Ort findet, wo Jugendliche ein- und ausgehen. Vielleicht in einem der beiden Jugendhäuser der Diözese
Während seines Frankreichaufenthaltes nahm Severin Rascopp unter anderem an einer Jugendbegegnung mit dem Bischof der Diözese Coutance teil. Da kam die Nachricht vom Tod Papst Johannes Paul II. Schweigendes Gedenken und das gemeinsame Rosenkranzgebet mit dem Bischof waren die Reaktionen. Zudem kam die Frage auf, wie es jetzt mit dem Weltjugendtag weitergeht, zu dem Papst Johannes Paul II. ja eingeladen hatte. Alle waren sich jedoch sicher, der Weltjugendtag wird stattfinden.
Das Bistum Coutance hat übrigens eine lange Tradition in Hinsicht der Weltjugendtage. Wichtig ist den Franzosen dabei immer, dass sich Verbindungen zum eigenen Bistum schlagen lassen. Für eine Fahrt ins Bistum Erfurt entschied man sich, da die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel -im Volksmund Heiligenstädter Schulschwestern genannt -im Bistum Coutance ihren Ursprung haben. Die von Maria Magdalena Postel in den Jahren 1832 bis 1846 wiederaufgebaute Abtei Saint-Sauveur-le- Vicomte ist bis heute das Zentrum einer inzwischen weltweit tätigen Schwesternschaft.
Nach den regionalen Treffen des Weltjugendtages wird Severin Rascopp als einer von 20 000 Freiwilligen in Köln aktiv sein. Er wird eine Gruppe von 20 Freiwilligen betreuen. Zu seiner Gruppe gehören bereits drei Eichsfelder sowie ein Jugendlicher aus Mühlhausen. Die anderen werden sicher nicht aus Deutschland sein. In Toronto machte Severin Rascopp die Erfahrung, dass es beim Weltjugendtag sehr leicht ist internationale Kontakte zu knüpfen. Und viele Beziehungen bleiben über die gemeinsamen Tage hin bestehen. So nehmen beispielsweise die kanadischen Jugendlichen weiter Anteil am Leben ihrer Gäste aus Thüringen. Bleibt die Frage, was sich Severin Rascopp von den deutschen Gastgebern erhofft. Er antwortet: "Zum einen wünsche ich mir gute Erfahrungen für unsere Pfarrgemeinden sowie zahlreiche spirituelle Impulse. Zum anderen hoffe ich auf die Offenheit und Gastfreundschaft unserer Menschen. Ich wünsche den Gästen, dass sie genauso gut aufgenommen werden, wie wir selbst vor zwei Jahren in Kanada."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 21.04.2005