Kirche zukunftsfähig machen
Bischof Gerhard Feige wurde in Madeburg in sein Amt eingeführt
Magdeburg - Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker als zuständiger Metropolit nahm die Einführung vor. Zuvor übergab der Apostolische Nuntius des Vatikans, Erzbischof Erwin Josef Ender, das Ernennungsschreiben. Zu dem Gottesdienst waren rund 1000 Gäste gekommen, darunter zahlreiche Hauptamtliche und Gemeindemitglieder des Bistums, Bischöfe und weitere leitende Geistliche verschiedener Länder sowie Vertreter aus der Politik wie Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Adolf Spotka und Ministerpräsident Wolfgang Böhmer.
In seiner Predigt erinnerte der neue Bischof an die Notwendigkeit "einschneidender Veränderungen", nicht zuletzt, um das Anliegen des Pastoralen Zukunftsgespräches (PZG), eine missionarische Ortskirche zu sein und zu werden, zu verwirklichen. Als sein Vorgänger Leo Nowak vor gut einem Jahr die PZG-Beschlüsse in Kraft gesetzt habe, sei "das Ausmaß der notwendigen finanziellen Einsparungen" und der erforderlichen strukturellen Veränderungen "noch nicht abzusehen" gewesen, so Feige. Deshalb gelte: "Wenn wir Untergänge vermeiden wollen, müssen wir Übergänge gestalten." Das jedoch werde "nicht ohne Ängste, Protest, Schmerz und Verlust abgehen". Dabei schließt der Bischof auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Zugleich rief er die Gemeindemitglieder auf, mutig und hoffnungsvoll an die Schwierigkeiten heranzugehen und so auch ihren Mitbürgern Mut zu machen im Blick auf die Probleme in der Gesamtgesellschaft.
Feige, der nach Wahl durch das Magdeburger Domkapitel von Papst Johannes Paul II. am 23. Februar zum Bischof ernannt wurde, ist auf sein Amt gut vorbereitet. Dies betonte Nuntius Ender bei der Einführung. Als Kirchenhistoriker war Feige in Erfurt in der Theologenausbildung tätig. Als Ökumeniker genießt der 53-Jährige über die Bundesrepublik hinaus hohes Ansehen, was beim Festgottesdienst durch die Präsenz zahlreicher ostkirchlicher und evangelischer Vertreter deutlich wurde. Als Seelsorger konnte Feige als junger Priester in Salzwedel und Magdeburg Erfahrungen sammeln. Einen tieferen Einblick in die Situation des Bistums bekam er -seit 1999 Weihbischof -bei seinen Firmreisen in die Gemeinden.
Zur Unterstützung für seinen Dienst hat der neue Bischof zum Generalvikar den bisherigen Leiter der Hauptabteilung Pastoral, Ordinariatsrat Raimund Sternal, berufen. Dessen Nachfolger wird der bisherige Schönebecker Pfarrer Ulrich Lieb.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 21.04.2005