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Bistum Görlitz

Mehr als Familienspaß

In Freienhufen feierten drei Gemeinden den Beginn des Marienmonatsr

Die Menschen einladen und willkommen heißen: Annette Okoniewski mit ihren beiden Söhnen Richard (links) und Martin. Foto: Schuppert

Freienhufen - Alles neu macht der Mai. Und wenn Christen aus drei Gemeinden, Großräschen, Altdöbern und Welzow, gemeinsam den Beginn des Marienmonats feiern, wird der Start in den Frühling nochmal so schön. Wie am vergangenen Sonntag in Freienhufen.

In der kleinen Kirche an der Autobahn Dresden-Berlin fi nden seit einiger Zeit keine Gottesdienste mehr statt. Das Gelände wird zwar von Gemeindemitgliedern in Schuss gehalten, ansonsten läuft hier nicht mehr viel. "Wir haben uns überlegt, wie wir die Kirche und die schöne Umgebung wenigstens einmal im Jahr nutzen können", erklärt Pfarrer Hans Geisler, zu dessen Gemeinde in Großräschen Freienhufen gehört. Im Pfarrgemeinderat sei dann die Idee entstanden, mit einer Marienandacht und anschließender Kaffeetafel den Marienmonat zu eröffnen, ähnlich einer Veranstaltung in Altdöbern, die es schon seit Anfang der 50er Jahre gibt.

Für Pfarrer Geisler die ideale Möglichkeit, den Marienmonat aufzuwerten. Und das Konzept ging auf. "Trotz Regenwetters sind im vergangenen Jahr rund 80 Leute gekommen", erinnert sich der Pfarrer. In diesem Jahr mögen es einige mehr gewesen sein, denn die Sonne lachte den ganzen Tag vom Himmel.

Für Pfarrgemeinderatsmitglied Annette Okoniewski ist das Ganze aber mehr als ein Familienspaß. "Die Leute sind nicht hergekommen, weil es hinterher Kaffee und Kuchen gibt", ist die gebürtige Hallenserin, die mit ihrer Familie in Großräschen lebt, überzeugt. "Auch wenn uns Jüngeren der Zugang zum Marienmonat vielleicht etwas schwerer fällt, ist Maria für mich eine wichtige Person im Glauben." Besonders freut sie sich darüber, dass das Gelände um die Freienhufener Kirche auf diese Weise genutzt werden kann.

Die sinkenden Katholikenzahlen halten Annette Okoniewski auch nicht ab, sich für die Gemeinde zu engagieren. Als sie nach Großräschen kam, hat sie sich mit ihrem Mann bemüht, einen Familienkreis auf die Beine zu stellen. Plötzlich haben wieder Menschen zur Kirche gefunden, die lange weggeblieben sind. "Wir müssen die Leuten einladen, ihnen sagen, dass sie dazugehören und dass sie willkommen sind", meint die gelernte Kinderkrankenschwester und Sozialpädagogin. Die Ansicht, dass niemand mehr etwas vom Glauben wissen will, kann sie überhaupt nicht teilen. Am Ende des Marienmonats werden die Katholiken der Umgebung und ihre Gäste in Altdöbern wieder zusammenkommen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 08.05.2005

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