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Bistum Dresden-Meißen

Wenn einer andere begeistert

Die Jugendwallfahrt nach Rosenthal stand im Zeichen des Weltjugendtages

Begeistert für den Weltjugendtag: Manuel Banowski und Katharina Melde tragen das offizielle T-Shirt des Bistums Dresden-Meißen.

Rosenthal - Der Gottesdienst sollte im Freien stattfinden, aber das Wetter spielte nicht mit. Die rund 700 Wallfahrer ließen sich vom Regen die Laune nicht verderben und zogen in die Kirche.

Unter dem Motto "Geist bewegt Geist" stand die Jugendwallfahrt des Bistums am vergangenen Sonntag in Rosenthal im Zeichen des bevorstehenden Weltjugendtages.

Manuel Banowski aus Weinböhla und Katharina Melde aus Zittau tragen stolz das T-Shirt des Bistums Dresden–Meißen zum Weltjugendtag, das offiziell vorgestellt wurde. Sie waren beim Jugendhelferkreis dabei, der die Wallfahrt vorbereitete. "Wir haben uns intensiv mit dem Thema Geist beschäftigt", erzählt Manuel. "Für mich bedeutet es, dass man selbst Leute mitreißen kann, wenn man von etwas begeistert ist." "Wie bei Dominosteinen stößt einer den anderen an", ergänzt Katharina. "Wir sind keine stumme Masse, sondern eine starke Gemeinschaft, wenn wir uns voneinander anstecken lassen."

Gottes Geschenke

Im Gottesdienst werden Ziegelsteine wie Dominos aufgereiht. Die Steine stehen symbolisch dafür, "was Gott uns schon geschenkt hat" und was auf großen Plakaten noch einmal zu lesen ist: Kraft, Friede, Liebe, Vergebung, Wegweiser, Gott mit uns, Begeisterung. "Wenn wir das einsetzen, was Gott uns schenkt, können wir Großes bewegen", so Diözesanjugendseelsorger Gregor Giele. "Nur losgehen müssen wir schon selbst".

Um Heiligen Geist beten

Dies betonte auch Bischof Joachim Reinelt in seiner Wallfahrtspredigt. Der Geist lasse sich nicht wie ein Handy auf Knopfdruck bedienen. Das Gebet "Komm, Heiliger Geist" bedeute, dass der Mensch sich ganz einbringen, "Ja" zu Gottes Anruf sagen muss. Das Gebet sei der Schlüssel zum Wirken des Geistes. Ein Thema, das auch der Weltjugendtag aufgenommen habe: "Wir sind gekommen, um ihn anzubeten". Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer sorbischen Band mit Chor, die Wallfahrtsstunde von Musikern aus Zittau.

Einen regelrechten Run gab es auf den Stand, an dem die T-Shirts zum Weltjugendtag, alle Größen für neun Euro, verkauft wurden. Bischof Reinelt bekam "sein" T-Shirt allerdings schon am Ende des Wallfahrtsgottesdienstes. "Wir haben uns überlegt, welche Größe ein Bischof tragen könnte", so Gregor Giele. "Und wir haben uns für ,XXL‘ entschieden, denn der Bischof hat ein großes Herz für die Jugend", sagt der Jugendseelsorger unter dem Beifall der Wallfahrer.

XXL für Großherzigkeit

Judith Lenk aus Räckelwitz war eine der ersten, die ein T-Shirt ergattert hat. "Ich bin total begeistert vom Weltjugendtag und freue mich drauf. Angemeldet habe ich mich auch schon", sagt sie. Damit ist sie eine von bisher 1200 Jugendlichen aus dem Bistum Dresden-Meißen, die nach Köln fahren. "Plus 200 freiwillige Helfer", betont Giele. Mit rund 600 Anmeldungen habe man gerechnet.

Am Ende der Wallfahrt bewegt Christian Göbel eine Kugel, die an einer Schnur befestigt ist und löst damit eine Kettenreaktion aus. Die Ziegelstein-Dominos fallen. Einer stößt den anderen an. Zeichen dafür, dass sich auch die Christen bewegen müssen, um etwas zu bewegen.

Manuel Banowski und Katharina Melde werden das mit in ihren Alltag nehmen und hoffen beim Weltjugendtag in Köln auf "viele Dominoeffekte". Als sichtbares Zeichen für diese Hoffnung haben die Jugendlichen in jedes der vier Weltjugendtagszentren im Bistum (Bautzen, Dresden, Leipzig, Zwickau / Chemnitz) einen der Ziegelsteine mitgenommen. Während der Tage der Begegnung soll ein Tag in besonderer Weise dem sozialen Engagement gewidmet sein. Von den sozialen Projekten, in denen die Jugendlichen an diesem Tag mitarbeiten, wird jeweils ein Stein nach Köln getragen und dort in ein großes Labyrinth im Jugendhaus Altenberg eingefügt. "Das Labyrinth ist ein altes christliches Symbol für den Weg des Menschen zu seiner Mitte – zu Christus", schreiben die Organisatoren des Weltjugendtages in Köln. So könne es daran erinnern, dass die Jugendlichen "die Baumeister einer neuen Zivilisation des Friedens und der Gerechtigkeit sein" sollen, heißt es.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 21 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 27.05.2005

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