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Bistum Görlitz

Vom Glauben erzählen

Das Projekt "Offene Kirche" der Domgemeinde St. Jakobus in Görlitz stößt auf großes Interesse

Der Glaube ist etwas Gutes: Heidemarie Schäfer und Matthias Fritsche sind beim Projekt

Görlitz - Verschlossene Kirchen. Ein Problem, dass nicht nur Touristen, sondern auch Gläubige immer wieder beklagen. Bis September läuft in der Görlitzer Domgemeinde das Projekt "Offene Kirche".

Heidemarie Schäfer ist seit 34 Jahren mit der Gemeinde St. Jakobus verbunden. "Ich möchte den Menschen von meinem Glauben erzählen", erklärt die Rentnerin, weshalb sie beim Projekt "Offene Kirche" in der Bischofsstadt mitmacht. Sie gehört zu rund 30 ehrenamtlichen Helfern, die sich bereit fanden, täglich von 10 bis 12 Uhr in der Kirche zu sein und den Besuchern Rede und Antwort zu stehen. Noch bis Ende September lädt die Domgemeinde dazu ein, die Kirche zu besuchen, innezuhalten und ihre Anliegen loszuwerden. Ein Projekt, das vor zwei Jahren mit sehr viel Erfolg schon einmal lief.

Dabei sei es aus einer gewissen Not heraus entstanden, weiß Christina Hannich vom Pfarrgemeinderat. "Immer wieder kamen Besucher, die in die Kirche wollten und nicht rein konnten", so Frau Hannich. Dann habe man Ehrenamtliche gesucht, die bereit waren, die Kirche während der Öffnungszeiten zu beaufsichtigen und sich den Fragen der Besucher zu stellen. Große Werbung hatte die Gemeinde dafür nicht zu machen brauchen. Schnell fanden sich Helfer. "Beim ersten Mal waren es rund 60 Leute, die die Arbeit mit unterstützten".

Und Heidemarie Schäfer hat bei der Betreuung schon gute Erfahrungen gemacht. "Auch Nichtchristen spüren, dass der Glaube für sie etwas Gutes ist, wenn sie zu uns in die Kirche kommen. Das Interesse ist groß." Oft seien es seelsorgliche Gespräche, die geführt werden.

"Eine herrliche Aussicht" vom Turm der St.-Jakobus-Kirche verspricht Matthias Fritsche, der bei diesem Projekt ebenfalls engagiert ist. "In regelmäßigen Abständen bieten wir Turmführungen an, bei denen auch die Jugendlichen der Gemeinde mitmachen", erzählt Fritsche. Für ihn geht es ebenfalls darum, die Menschen "mit der Kirche bekannt zu machen." Hier seien es aber weniger Glaubensgespräche, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter beschäftigen. "Oft werden Fragen zu technischen Details, besonders zu den Glocken gestellt."

Insgesamt ist das Projekt "Offene Kirche" in der Kathedrale St. Jakobus ein Erfolg, wie Christina Hannich versichert. Es gibt vor allem jenen Gelegenheit mitzumachen, die in der Gemeinde sonst nicht so in Erscheinung treten und "eher ruhiger sind". Für die Pfarrgemeinderätin kommt es darauf an, dass das Projekt auch von Ehrenamtlichen getragen wird.



Informationen

Turmführungen in der Kathedrale St. Jakobus in Görlitz sind am: 11. Juni, 9. Juli, 6. August, 11. September und 9. Oktober jeweils von 10 bis 12.30 Uhr

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 23 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 09.06.2005

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