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Bistum Magdeburg

Im fünften Jahr

Lebenswendefeiern im Bistum Magdeburg

Jugendliche, die an der Feier der Lebenswende teilgenommen hatten, trafen sich im Dessauer Liborius-Gymnasium, um mit ihren Eltern, Lehrern und Begleitern einen Baum als Sinnbild für ihr Leben zu pflanzen. Foto: Ralf Knauer

Dessau, Halle, Magdeburg. Zum fünften Mal haben in diesem Jahr Schüler in Dessau, Halle und Magdeburg an einer Feier zur Lebenswende teilgenommen. In Dessau fand der Festtag einen besonderen Abschluss: Jugendliche, ihre Eltern und Lehrer pflanzten einen Baum.

"Liebe Jugendliche, euer Leben sei wie ein Baum", hatte ein Elternvertreter den 18 Schülerinnen und Schülern gewünscht, die am 28. Mai an der Lebenswendefeier in der katholischen Kirche in Dessau-Süd teilnahmen, und sie eingeladen, zwei Tage später gemeinsam einen Baum auf dem Hof des Liborius-Gymnasiums zu pflanzen. Der Baum solle für alle guten Wünsche der Jugendlichen und der Erwachsenen wachsen und diese in lebendiger Erinnerung halten.

Tatsächlich traf sich die Festversammlung am 30. Mai in der ersten großen Pause im Liboriusgymnasium wieder, um das symbolische Geschenk der Eltern in die Erde zu pflanzen. In der Feststunde war der Baum auf die Lebenswende der Jugendlichen hin gedeutet worden: Seine Wurzeln, der Stamm, sein Wachsen in Ringen, seine Krone und die Früchte waren Sinnbilder für den Lebensweg der jungen Menschen. Auch die Kerzen, die jeder Teilnehmer bekam, waren mit einem Baum geschmückt. Der lebendige Baum soll wie die jungen Leute nun wachsen und gedeihen. Jeder Jugendliche war mit einer Schippe Erde selbst am Einpflanzen des Setzlings beteiligt.

Insgesamt haben sich in diesem Jahr 84 Mädchen und Jungen an den Jugendfeiern im Umfeld der katholischen Gymnasien in Dessau, Halle und Magdeburg beteiligt, die das Bistum Magdeburg Nichtchristen als Jugendweihe- Alternative anbietet. Im fünften Jahr der Lebenswendefeiern ist die Zahl der Teilnehmer damit auch in Sachsen-Anhalt gewachsen.

Offensichtlich erfreut sich diese alternative Form der Lebenswendefeier, die auch in anderen ostdeutschen Regionen stattfindet, wachsender Beliebtheit. Die katholische Kirche möchte mit den Feiern den Jugendlichen und Eltern, die der Jugendweihe ablehnend gegenüber stehen, eine Alternative auf humanistischchristlichem Fundament bieten.

Auf die Fest des Übergangs vom Kindsein ins Jugendalter haben sich die Teilnehmer der Jugendfeiern darum mehrere Monate vorbereitet. Sie setzten sich intensiv mit ihrem bisherigen Leben und mit ihren Wünschen für die Zukunft auseinander. Im Zentrum der Gespräche standen immer wieder Themen wie Toleranz, Hinwendung zum Nächsten und gegenseitiges Vertrauen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 23 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 09.06.2005

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