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Bistum Görlitz

Zurück zu den Wurzeln

Gemeinde Finsterwalde in Neuzelle

Wo die Vergangenheit lebendig wird: Pfarrer Ansgar Florian erläutert den Gästen aus der Seelsorgeeinheit Finsterwalde die wechselvolle Geschichte der Kirche und des Klosters Neuzelle. Foto: Andreas Schuppert

Finsterwalde - Ein großes Fest steht ins Haus. Im Februar nächsten Jahres feiern die Christen in Finsterwalde ihr 100-jähriges Kirchweihjubiläum. Am vergangenen Sonntag waren sie auf der Suche nach ihrer Vergangenheit.

Vier Reisebusse parken vor dem Pfarrhaus, Platz genug für die rund 200 Gemeindemitglieder aus der Seelsorgeeinheit Finsterwalde, die sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit machen wollen. Reiseziele sind Neuzelle und Lübben. Aus Tröbitz, Crinitz, Doberlug- Kirchhain und Sallgast waren sie ebenso gekommen, wie aus Finsterwalde selbst. "Zurück zu den Wurzeln" lautete das Motto, das Pfarrer Christoph Kliemank für diesen Tag ausgegeben hat.

Neuzelle ist nicht nur für Finsterwalde ein "besonderer Ort", gewissermaßen die Großmutter der Gemeinde. "Man spürt, dass hier Menschen des Gebetes gelebt haben", betonte Neupriester Marko Dutzschke im Gottesdienst. Und auch die Kirchenführung, die Pfarrer Ansgar Florian für die Gäste hielt, zeigte die wechselvolle Geschichte der Kirche und des Klosters.

Rudolf Keßler ist von kleinauf mit seiner Gemeinde in Finsterwalde verbunden. Als Junge flüchtete er mit seiner Familie aus dem Sudetenland in die Lausitz. "Wir haben hier schnell eine neue Heimat gefunden", erinnert er sich. Keßler wurde Ministrant, engaierte sich in der Jugendarbeit, im Pfarrgemeinderat und wurde Diakonatshelfer. "Das ganze Programm", meint er scherzhaft.

Ein knappes dreiviertel Jahr vor dem 100-jährigen Kirchweihjubiläum, das Anfang Februar 2006 stattfindet, arbeitet Rudolf Keßler in einer siebenköpfigen Vorbereitungsgruppe mit.

Offizieller Startschuss für das Jubeljahr war bereits in der Fastenzeit, so Keßler, der sich in Finsterwalde auch um das Pfarrarchiv kümmert. Eine Festschrift ist in Vorbereitung. Am 17. September wird die neue Orgel eingeweiht. Zudem wird es im Oktober einen Dia-Vortrag über die Geschichte der Gemeinde geben.



Chronikder "Großmutter" Neuzelle
  • Seit dem 19. Jahundert gibt es wieder katholisches Leben in Finsterwalde. Die Christen gehörten zunächst zur Pfarrei Lübben (seit 1864 ), die wiederum von Neuzelle aus gegründet wurde. Ab 1903 war Finsterwalde Kuratie bis 1910 die Errichtung zur Pfarrei erfolgte.
  • Die Katholiken der Stadt benutzten bis zur Weihe der neuen Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa 1906 einen Werkstattraum in einem Hinterhof als Kapelle. Erster katholischer Geistlicher am Ort wurde 1903 Kuratus Georg Kammel. 1907 wurde das Pfarrhaus gebaut.
  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen rund 3000 katholische Heimatvertriebene vorwiegend aus dem Sudetenland in die Gemeinde.1955 wurde unter Pfarrer Maximilian Schubert die Pfarrkirche umgebaut und renoviert. Von 1988 bis 1990 erfolgte unter Pfarrer Thomas Thielscher die vollständige Außensanierung der Kirche, 1994 wurde der Innenbereich umgebaut.
  • 1990 übernahm die Pfarrei von der Stadtverwaltung die ehemalige "Pitti-Krippe". Das Kinderhaus St. Raphael und das Caritas-Haus St. Elisabeth begannen ihre Arbeit. 1996 bis 1997 entstand das neue Gemeindehaus Bernhard Lichtenberg.
  • Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 24 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
    Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 18.06.2005

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