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Bistum Dresden-Meißen

Heilige Elisabeth in Ostritz

Ein Musical belebt eine Kleinstadt

Voller Vorfreude, aber auch schon ganz schön aufgeregt: Die beiden 15-jährigen Musical-Darstellerinnen Pia Klimt und Cäcilia Ebermann Foto: Dorothee Wanzek

Ostritz - Noch fünf Wochen bis zur Premiere: Am 6. August wird um 17 Uhr auf dem Ostritzer Markt ein Musical über das Leben der heiligen Elisabeth aufgeführt. Schon jetzt verbindet das Stück Christen mit Nichtglaubenden und schweißt verschiedene Generationen zusammen.

Die Idee hatten zwei Ostritzer Firmlinge, die vergangenes Jahr die Wartburg besuchten. Pia Klimt und Cäcilia Ebermann fingen Feuer für die heilige Elisabeth von Thüringen. "Sie ist richtig in mein Leben eingetreten", sagt Cäcilia, die "Elisabeth" schließlich auch als Firmnamen auswählte. An der Heiligen beeindruckt sie besonders, dass sie sich nicht darum kümmerte, was manche Leute sagen und denken, sondern dass sie immer für alle da war. Ihre Begeisterung für die heilige Elisabeth und für das Musical von Peter Janssens aus dem Jahr 1984 war ansteckend.

"Tolle Gemeinschaft mit Nichtchristen"

45 Sänger und Musiker zwischen sieben und 61 Jahren stehen auf der Bühne, dazu kommen noch die Mitarbeiter hinter den Kulissen: Kostümschneiderinnen, Bühnenbildner, Regisseure und Techniker. Neben Sängern aus den Jugendchören der beiden Os-tritzer Gemeinden arbeitet auch mancher mit, der keiner Kirche angehört – angezogen von der fetzigen Musik, von der Idee, in der Kleinstadt an der polnischen Grenze etwas auf die Beine zu stellen, oder einfach von der guten Gemeinschaft in der Gruppe.

Viele Jugendliche haben ihre Eltern und jüngeren Geschwister gewonnen, so dass das Elisabeth- Musical bei etlichen Ostritzern schon zur Familien-Unternehmung geworden ist.

"Mit den evangelischen Christen gab es schon vorher eine starke Gemeinschaft, dass jetzt auch eine Reihe von Leuten so eng zu uns gehören, die keine Christen sind, finde ich toll", sagt Cäcilia, die im Bettlerchor mitsingt, während die gleichaltrige Pia den Chor der Adligen bereichert.

Sie hofft sehr, dass der Funke der Begeisterung auch auf das Publikum überspringen wird. Selbst die Ostritzer Einzelhändler erwärmten sich für das Musical. Rund um die Premierenaufführung werden sie einen Mittelalter- Markt auf die Beine stellen.

Preisgeld vom Umweltministerium

Finanzieren konnten die Ostritzer das Projekt, weil sie sich mit der Idee im vorigen Jahr erfolgreich beim Jugendwettbewerb des Sächsischen Umweltministeriums "Nischt los im Dorf …" beteiligten, erläutert Projektleiter Georg Salditt, der Elisabeths Gemahl Ludwig und zudem noch einen seiner Widersacher verkörpert. Mit dem Preisgeld konnte die Gruppe eine gute Tonanlage kaufen. Dabei habe man schon an weitere Musical- Projekte gedacht, verrät Georg Salditt.

Einige der Jugendlichen nutzten das Musical nicht zuletzt auch, um Klarheit über ihren weiteren Berufsweg zu bekommen, weiß der Projektleiter. Die Elftklässlerin Anne-Kristin Scholze beispielsweise, die die heilige Elisabeth spielt, könnte sich vorstellen, später als Profi in die Musical-Branche einzusteigen. Die Bühnenbildnerin Marie- Kathrin Müller hat einen Kunst- Leistungskurs an einem Görlitzer Gymnasium belegt und arbeitet im Rahmen eines Praktikums für das Elisabeth-Musical.

Nach der Premiere ist eine weitere Aufführung in Dresden im Rahmen der Tage der Begegnung vor dem Weltjugendtag geplant (Näheres wird bekannt gegeben).

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 30.06.2005

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