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Aus der Region

Pizza, Papst und Petersdom

Die Religiösen Kinderwochen 2005

Lisa, Paul und Onkel Antonio sind die Hauptpersonen der Religiösen Kinderwoche in diesem Jahr. In Rom - dem Zentrum der katholischen Weltkirche - gibt es dabei jede Menge zu entdecken.

Die Religiöse Kinderwoche, die in den ostdeutschen Pfarrgemeinden fest zum Ferienprogramm gehört, spielt in diesem Jahr in Rom. Das Thema heißt "Pizza, Papst und Petersdom" – und inhaltlich gebt es dabei um kirchliche Einheit und christliche Grundsymbole.

"Wenn ich Knochen sehe, schreie ich", sagt Lisa. "Beruhige dich. Die offenen Gräber sind leer, hier ist schon lange niemand mehr bestattet worden. Nur die Malereien an den Wänden und die Schriftzeichen erzählen uns von den Verstorbenen", weiß Onkel Antonio. "Und der hier begraben ist, war wohl Fischer", fragt Lisa. "Nein, dieses Zeichen heißt etwas anderes: Er war Christ."

Lisa und Paul sind die Hauptfiguren der Religiösen Kinderwoche 2005. Sie verbringen die Sommerferien mit ihren Eltern in Rom. Zum Glück ist auch Onkel Antonio dabei. Er ist Italiener, Römer sogar, und kennt alles in der Stadt. Die Katakomben des heiligen Sebastian sind die erste Station der Stadtrundfahrt. Danach geht es ins Kolosseum und auf den Vatikanhügel. Die Glaubenszeugnisse der Märtyrer, die Einheit der Kirche und Rom als Mittelpunkt vieler unterschiedlicher Christen, darum geht es bei der RKW mit dem Titel "Pizza, Papst und Petersdom."

Den neuen Papst nicht vergessen!

Als ein Team von Seelsorgern aus dem Bistum Erfurt die RKW für den Sommer 2005 im vergangenen Jahr ausarbeitete, war noch Papst Johannes Paul II. im Amt. Die Gestaltung der Woche erfordert also etwas Improvisation. Das Papstwappen, an das sich die Katholiken in den vergangenen 16 Jahren gewöhnt hatten, ist jetzt ein anderes. Benedikt XVI. kommt im Materialbuch noch nicht vor. Auf der anderen Seite wird es kein Kind geben, das vom Tod des Papstes und von der Wahl Kardinal Ratzingers zum neuen Papst nichts mitbekommen hat.

Außerdem stehen die Person und das Amt des Papstes nicht im Vordergrund der RKW. Zwei Dinge waren für das Autorenteam besonders wichtig: Der Hinweis auf den Weltjugendtag im August in Deutschland und die Erinnerung an die Wurzeln des christlichen Glaubens. Es sollte eine weltkirchliche RKW werden. Deshalb wurde die Geschichte, die durch die RKW-Tage führt, nach Rom verlegt.

Diaspora im Altertum und Diaspora heute

Am fünften Tag mit dem Thema "Einheit" kommen Pilger aus der ganzen Welt zu Wort. Argentinien, Brasilien, Luxemburg, Ungarn oder Uganda: Jedes Land hat seine eigene Weise des Kirche-Seins. In jedem Land trifft das Evangelium auf verschiedene Grundbedingungen. Hier die Volkskirche mit fest gefügten Bräuchen und allgegenwärtigen Institutionen, dort die Minderheiten- und Außenseiter- Situation. Die Religiöse Kinderwoche wendet sich dabei vor allem an Kinder in der Diaspora.

"In diese Situation hinein wollen wir den Kindern den Glauben neu als tragendes Fundament für ihr Leben anbieten. Deshalb ging es uns vor allem darum, die Grundlagen unseres Glaubens zu entstauben", heißt es im Vorwort des Arbeitsbuches. In der Fülle von Weltanschauungen und Lebensweisen komme es darauf an, das Wesentliche des Christlichen für Kinder herauszustellen. "Beim Versuch, Fragen über Gott und Glauben ins Gespräch zu bringen, wird eine große Not deutlich. Denn Alltags- und Glaubenssprache sind kaum kompatibel." Die Vermittlung zwischen beiden Sprachwelten soll durch Symbole erfolgen. Der Schlüssel des Apostels Petrus, der Fisch als Geheimsymbol der frühen Christen, aber auch die Brücke, das Labyrinth, die Symbole der Eucharistiefeier werden während der Woche sichtbar.

In nicht christlicher Umwelt bestehen

Schauplatz Rom: Das Rom der RKW 2005 ist nicht in erster Linie eine touristische Großattraktion und ein schönes Reiseziel: Rom ist vor allem ein Ort der Diaspora, wo sich die frühe Kirche gegen alle Anfeindungen und Versuchungen einer nicht christlichen Umwelt behaupten musste. Das wird etwa beim Besuch des Kolosseums deutlich. "Da halt’ ich doch lieber meinen Mund", so lautet der Titel der Einheit, die sich mit den Märtyrern des Altertums beschäftigt. Mund halten oder Mund aufmachen? Vor dieser Frage stehen Jugendliche auch in der Minderheitskirche des dritten Jahrtausends – auch wenn längst keine Löwen mehr auf die Christen gehetzt werden.



Stichwort: Religiöse Kinderwochen

Die "Religiöse Kinderwoche" ist eine Erfindung der ostdeutschen Bistümer aus DDR-Zeiten. Ziel war es dmals, Kindern auch ohne schulischen Religionsunterricht Glaubenswissen zu vermitteln. Dazu trafen sich die Kinder einer Gemeinde eine Woche lang in der Gemeinde oder sie fuhren fort und erleben ein gemischtes Programm aus Glaubensunterricht und Freizeitaktivitäten. Dieses grundsätzliche Konzept ist heute noch das gleiche. Inzwischen gibt es die "RKW" auch in vielen Gemeinden in den westlichen Bistümern.



Tipps & Informationen
Das RKW-Material

Das Material der RKW 2005 ist unter dem Titel "Pizza, Papst und Petersdom" im St. Benno-Verlag leipzig erschienen. Es bestehend unter anderem aus CD, Liederbuch und Materialbuch. Bestellungen unter Telefon (0180) - 34 67 777 oder per E-Mail service@st-benno.de

RKW im Internet

Einen Überblick über die Inhalte der RKW 2005 gibt es im Internet unter der Adresse rkw.st-benno.de. Die Seite enthält kurze Informationen zu jedem RKW-Tag. Angemeldete Benutzer können dort das Material bestellen oder in einem Forum die Erfahrungen austauschen. Die Seite verweist auch auf die RKW des vergangenen Jahres.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 28 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 14.07.2005

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