"Hans-Reinhard wird’s schon richten ..."
Erfurter Weihbischof Koch feierte goldenes Priesterjubiläum
Erfurt (mh) - Am 17. Juni 1955 empfing Hans-Reinhard Koch im Erfurter Dom die Priesterweihe. Jetzt feierte der emeritierte Weihbischof sein goldenes Priesterjubiläum.
Die mitreißendste Gratulation hatten die Gemeindereferentinnen und -referenten des Bistum Erfurt: Sie ließen ihren Weihbischof Hans-Reinhard mit einem Lied hochleben. Zur Melodie von Peter Alexanders "Der Papa wird’s schon richten" sangen sie: "Hans- Reinhard wird’s schon richten, wir haben ja zum Glück – Ja, unseren Hans-Reinhard, unser bestes Stück!" Und viele Jubiläumsgäste stimmten in den Refrain ein.
Die Schar der Gratulanten war groß: Priester- und Katholikenrat, die Caritas, die Nachbarbistümer und die Heimatstadt Leinefelde hatten Vertreter geschickt. Die Lebensstationen des Weihbischofs wurden so noch einmal lebendig: Schulzeit in Duderstadt, Studium in Fulda, Seelsorger in Nordhausen, Kölleda und Erfurt, wo er seit 1985 als Weihbischof wirkt und seit 2004 im Ruhestand lebt.
Natürlich überbrachte auch Bischof Joachim Wanke seine Wünsche: "Bleib uns noch lange ein treuer Weggefährte", sagte er und verband damit den Dank für "deinen Dienst und dein Dasein".
Eines der Lieblingsgebete des Weihbischofs lautet: "Herr, erhalte uns in der Freunde und in der Einfachheit des Evangeliums." Bischof Wanke: "Ich bin der Überzeugung, dass diese Freude und Einfachheit das Leben und den Priesterdienst unseres Weihbischofs Hans-Reinhard prägen."
Wer den Weihbischof kennt, weiß, dass ihm die Kunst besonders wichtig ist. So hat er sich etwa als Chagall-Kenner einen Namen gemacht. Aber auch manches vergessene Kunstwerk in Thüringer Kirchen verdankt ihm seine Wiederentdeckung. In der Festakademie erinnerten daran zwei Künstler: der Musiker George Alexander Albrecht, langjähriger Leiter der Weimarer Staatskapelle, und der Erfurter Goldschmiedemeister Joachim Kaiser. Ihn verbindet mit dem Weihbischof ein besondere Gegenstand: Der Kelch, den Hans- Reinhard Koch von seinen Eltern zur Primiz geschenkt bekam, hat Joachim Kaiser geschmiedet. Das Besondere: Weil es 1955 kein Silber zu kaufen gab, hatten Kochs Eltern das einstige Verlobungsgeschenk das Vaters für seine Frau – eine Silberschale – dafür zur Verfügung gestellt. 50 Jahre später hat der Weihbischof diesen Kelch beim Jubiläumsgottesdienst wieder verwendet.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 23.07.2005