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Bistum Dresden-Meißen

Projekt der ganzen Gemeinde

Weltjugendtag in Dresden-Strehlen

Einstimmung auf die Gäste: Der deutsch-italienische Gottesdienst zu Pfingsten. Foto: Antje Erler

Dresden - Seit Monaten dreht sich in der Dresdner St.-Petrus- Gemeinde fast alles um den Weltjugendtag. Pfarrer Christoph Baumgarten wirkt dennoch erstaunlich entspannt und sagt: "Eigentlich hatten wir kaum mehr Arbeit als sonst."

"Worauf wollen wir unsere Kräfte konzentrieren?" Diese Frage stellte sich die Pfarrgemeinde in Dresden-Strehlen zunächst ganz unabhängig vom Weltjugendtag. Die ersten Vorbereitungen für das Großereignis waren bereits angelaufen, als Pfarrer Christoph Baumgarten sich vergangenen Herbst mehrere Tage Zeit nahm für eine Fortbildung mit seinen engsten Mitarbeitern, bei der es um genau diese Frage ging.

Pfarrsekretärin, Kantor, Gemeindereferentin und Pfarrer schufen gemeinsam eine Skulptur, mit der sie in künstlerischer Sprache zum Ausdruck brachten, was ihnen für die Zukunft der St.- Petrus-Gemeinde vorschwebt. "In Freude gemeinsam schöpfen vom lebendigen Wasser" ist der Titel des Kunstwerks aus Ytonstein, das drei singende Menschen an einem Brunnen zeigt. Das Pfarrteam kehrte nach Dresden zurück mit der Idee, den Weltjugendtag zu nutzen, um sich gemeinsam mit der Gemeinde ihrer Vision zu nähern.

Traditionsveranstaltungen mit neuem Akzent

Gemeindemitglieder und -gruppen aller Generationen griffen die Idee auf und brachten sich in den folgenden Monaten mit Tatkraft und eigenen Ideen ein. Unter anderem entstand ein Besuchsdienst, der auch bei Katholiken, die bisher kaum Kontakt zur Gemeinde hatten, um Quartiere für internationale Gäste zu den Tagen der Begegnung warb. Als im Februar bereits über 200 Betten zur Verfügung standen, wurde die Gemeinde vom Vorbereitungsteam der Dresdner Region gebremst. Der Besuchsdienst konzentriert sich seither auf neu zugezogene Katholiken. Viele Aktivitäten, die ohnehin jedes Jahr auf dem Gemeindeprogramm stehen, erhielten durch den Weltjugendtag und sein Motto "Wir sind gekommen, um ihn anzubeten" einen besonderen Akzent: Die Sternsingeraktion beispielsweise, das Adventswochenende der Familien, das Krippenspiel der Vorjugend oder die Gemeindeweihnachtsfeier im Januar. Die Fenster eines großen Adventskalender in der Kirche standen ebenfalls im Bezug zum Weltjugendtag. Beim Adventswochenende setzten mehrere Familien ihre Gedanken zur Suche nach Gott in Yton-Steinskulpturen um. Es entstand ein "Sternenweg" mit zehn Skulpturen, die einige Monate später auch den Besuchern zur "Nacht der offenen Kirchen" vorgestellt wurden. Vieles lässt sich mehrfach nutzen, entdeckte die Gemeinde. So führten die älteren Kinder ihr Krippenspiel nicht wie sonst nur im Kindergottesdienst an Heiligabend, sondern ein weiteres Mal zur Weihnachtsfeier für die ganze Gemeinde auf.

Internationalität geprobt

Seit März gibt es monatlich einen mehrsprachigen Gottesdienst, mit dem sich die St.-Petrus- Gemeinde auf die Tage der Begegnung eingestimmt hat und dabei ganz nebenbei herausfand, welche Messtexte sich am besten für den Vortrag in mehreren Sprachen eignen. Bei den lateinisch-, italienisch-, spanisch- und englisch- deutschen Gottesdiensten kam jeweils einer der Chöre (Spatzen-, Schüler-, Gemeindechor und Choralschola) zum Einsatz, so dass bei den Proben alle Sänger eine Gelegenheit mehr hatten, sich mit dem Weltjugendtag auseinanderzusetzen.

Auch wenn es jenseits der eigenen Gemeindegrenzen um den Weltjugendtag ging, waren Jugendliche aus Strehlen mit dabei. Beim ökumenischen Gottesdienst mit dem Weltjugendtagskreuz in Dresden-Johannstadt beispielweise, bei der Jugendwallfahrt in Wechselburg oder bei der ersten Etappe der Fußwallfahrt mit dem Weltjugendtagskreuz nach Köln. Auch bei dem dortigen Großereignis wird die St.-Petrus- Gemeinde mit einer Gruppe vertreten sein.

Die Tage der Begegnung sind ebenfalls gemeindeübergreifend geplant. Den Gemeindebegegnungstag am 13. August etwa wollen die Strehlener Katholiken zusammen mit den evangelischen Nachbargemeinden feiern. Nach 20 Uhr werden sie an der Gospelnight auf der Jugendbühne an der Dresdner Hofkirche teilnehmen.

Erst wenige Tage vor dem Eintreffen der Gäste hat die Gemeinde erfahren, dass sie sich auf einen Chor aus dem französischsprachigen Kongo-Brazzaville, eine Gruppe aus Italien und wahrscheinlich einige Österreicher freuen kann, insgesamt rund 70 Jugendliche – mit denen gemeinsam das Gemeindeprojekt in die entscheidende Phase treten kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 10.08.2005

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