Flagge zeigen in den Städten
Jugendlichen nutzten den sozialen Tag für den Dialog und beschenkten vielfältig ihre Mitmenschen
Jena|Suhl - Mit Aktionen in ihren Städten machten junge Leute in Jena, Suhl und anderen Orten darauf aufmerksam, dass es sie gibt, die jungen Christen. Eindrücke vom "Tag des sozialen Engagements":
"Christina, wo sind die Bleistifte?" "Christina, wo sind die Trostpreise?" Gut zu tun hat Christina Weise aus Jena an diesem Tag. Zusammen mit anderen Jugenlichen ihrer Gemeinde und den Gästen aus Frankreich und der Tschechischen Republik macht sie auf den XX. Weltjugentages aufmerksam. Und das nicht irgendwo in der Nähe kirchlicher Räume sondern mitten in der Stadt.
Wie Christina Weise berichtet, wurde die Öffentlichkeit bewusst gewählt. Die jungen Leute wollen so Flagge für ihren Glauben zeigen. Neben stündlichen Programmpunkten – musikalisch gestaltet unter anderem von Mädchen aus dem Bistum Ostrava – werden an die Passanten Weintrauben, Brot und Wasser verteilt. Christina Weise: "Wir hatten uns gedacht, meist bittet doch die Kirche um Spenden, da wollen wir heute einmal die Leute beschenken." Zudem gibt es eine Lotterie mit einem lukrativen Hauptpreis: Monsignore Karl-Heinz Ducke – der katholische Pfarrer der Stadt – erklärte sich bereit, mit dem Gewinner unter dem Motto "Dem Himmel ein Stück näher" auf den Jentower zu fahren. Der Erlös der Lotterie kommt der Kindersprachbrücke Jena zu.
Nicht weniger belebt ist es an diesem Tag im Stadtzentrum von Suhl. Tobias und Keks stehen noch auf der Bühne und begeistern mit einem durchaus professionellen Konzert. Im Anschluss werden sich ab 16 Uhr alle Gruppen vorstellen, die an diesem Tag ausschwärmten. Für die einen ging es in den Wald, um dem Forstamt zu helfen, andere malerten im Jugendtreff und wieder andere blieben im Stadtzentrum, um bei der Durchführung der zentralen Veranstaltung zu helfen, die vom Verein Jugend und Familie und dem Weltjugendtagsteam der katholischen Gemeinde vorbereitet wurde. Der Tag steht unter dem Motto "Heute hungert keiner". Kostenlos werden Suppe, Kuchen, Kaffee und Obst verteilt. Holger Pahnke vom Verein Jugend und Familie verweist darauf, dass es zudem ein Anliegen des Tages ist, den Dialog von Bürgern mit Initiativen und Ämtern zu beleben. "Viele sagen heute, ich würde ja gern helfen, aber ich weiß nicht wie", berichtet Pahnke. "Da wollen wir helfen, die Leute können sich deshalb heute und hier auch über die verschiedenen Formen des Ehrenamtes informieren."
Ein gutes Fazit zieht stellvertretend für alle, die irgendwie mitmachten, Christine Weise aus Jena: "Man spürt, dass es nicht die Sprache ist, die das Wesentliche ausmacht, sondern es ist unser gemeinsamer Glaube. Dies in der Öffentlichkeit zu zeigen und zu leben, das ist es, was für mich die Tage der Begegnung ausmacht."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 17.08.2005