Den Glauben weitergegeben
Doberlug feierte das 1000-jährige Jubiläum seiner Ersterwähnung
Doberlug-Kirchhain (as) - Mittelalterliche Märkte, ein großes Feuerwerk und ein historischer Festumzug mit über 130 Bildern: Doberlug feierte am vergangenen Wochenende das 1000-jährige Jubiläum seiner Ersterwähnung. Und nicht nur die Bürger der Stadt waren bei strahlendem Sonnenschein auf den Beinen, Gäste aus nah und fern waren ebenso zu dem großen Ereignis in die Lausitz gekommen.
Mit einer Nacht der Lichter stimmten sich die Christen und viele Besucher schon am Freitag Abend auf die Feiern ein. Der zentrale evangelische Gottesdienst, an dem auch Bischof Rudolf Müller teilnahm, fand am Sonntag in der früheren Klosterkirche des Zisterzienserordens statt.
Das Jubiläum sei ein "Zeugnis dafür, dass viele Generationen den Glauben über Jahrhunderte empfangen und weitergegeben haben", betonte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bischof der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Wolfgang Huber. Der Glaube sei nicht nur ein Geschenk für die Kirche, sondern auch für das Gemeinwesen.
Deshalb sei es besonders wichtig, die christlichen Wurzeln einer Stadt wie Doberlug hervorzuheben: "Wer um seine Herkunft nicht weiß, weiß auch um seine Zukunft nicht", sagte Huber. Der moderne Mensch suche wieder verstärkt nach lebendigen Glaubenszeugnissen und einem Halt im Leben.
Dass "gottlob" die Klostermauern nach der Reformation nicht niedergerissen wurden, bekräftigte Bischof Rudolf Müller in seiner Grußansprache vor der Gottesdienstgemeinde. Die evangelischen Christen hätten das Glaubensgut über die Jahrhunderte weitergetragen. Katholiken gebe es in Doberlug-Kirchhain erst seit dem 19. Jahrhundert wieder. "Heute leben beide Konfessionen im brüderlichen Miteinander zusammen", hob Müller die guten ökumenischen Beziehungen zwischen evangelischer und katholischer Gemeinde hervor.
Mehr als 20 000 Besucher verfolgten den festlichen Umzug, der die Geschichte lebendig werden ließ. Thiedmar von Merseburg war es, der den Ort Doberlug als "Dobraluh" erstmalig erwähnt. 1165 erfolgt die Gründung des Zisterzienserklosters Dobrilugk in Doberlug durch den Markgraf Dietrich von Landsberg. 1180 wurde die heutige Stadtkirche erbaut. Walter von der Vogelweide berichtet 1210 in einem Gedicht über des Kloster. 1431 von den Hussiten zerstört, wurde es 1541 endgültig aufgelöst.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 31.08.2005