Zeichen der Versöhnung
Görlitzer unterwegs auf dem Jakobsweg
Görlitz (as) - Auf die Spuren des heiligen Jakobus begaben sich am vergangenen Sonntag katholische Christen aus Görlitz. Unter dem Motto "Grenzen überschreiten – zu Fuß auf dem Jakobspilgerweg" begann diese "kleine Wallfahrt" am Versöhnungskreuz der Bonifatiuskirche im polnischen Zgorzelec und führte über die neue Altstadtbrücke, die beide Stadtteile verbindet, in das etwa fünf Kilometer entfernte Ebersbach – natürlich entlang des Jakobsweges, der durch ganz Europa bis nach Santiago de Compostela reicht.
Vielleicht war es der Aufregung des Wahltages geschuldet, dass weniger kamen als erwartet. Für den Pfarrer der Heilig-Kreuz- Gemeinde in Görlitz, Dr. Alfred Hoffmann, war es dennoch ein sichtbares Zeichen der Versöhnung. "Unser Glaube kennt keine Mauern und Grenzen. Das wollten wir mit dem Pilgerweg eigentlich zeigen". Ob die Veranstaltung zur Tradition werden soll, konnte der Pfarrer noch nicht sagen. Auf jeden Fall soll es im April nächsten Jahres eine Neuauflage geben.
Josef Krauter ist eigens aus Dresden angereist, um an diesem Sonntagnachmittag in Görlitz dabei zu sein. Er selbst hat schon Erfahrungen auf dem Jakobsweg gemacht und ist mit einer Gruppe um Pfarrer Hoffmann über die Pyrenäen gelaufen. "Anfangs nicht so sehr aus religiösen Gründen, eher, weil es für mich eine persönliche Herausforderung war", meint er. "Die geistlichen Erfahrungen habe ich dann auf dem Weg selbst gemacht". Krauter will sich, sobald es möglich ist, wieder auf den Jakobsweg begeben.
Dazu haben jetzt auch polnische Pilger Gelegenheit, denn vor einigen Wochen ist ein polnischer Abschnitt des alten Pilgerweges, der bis nach Kiew reicht, offiziell eröffnet worden.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.09.2005