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Ein Kranz für die Gottesmutter

Der Rosenkranz mit seinen Glaubenswahrheiten ist das bekannteste katholische Volksgebet

Der Oktober ist wie der Mai ein Monat, der ganz der Gottesmutter gewidmet ist. Im Zentrum steht dabei das Rosenkranzgebet mit seinen einst 15 und heute 20 Gesätzen. Foto: Holger Jakobi

Der Oktober gilt seit dem Mittelalter als Rosenkranzmonat und ist – wie der Mai – als Marienmonat, der Gottesmutter Maria geweiht. Das Rosenkranzgebet mit seinen 15 "Gesätzen" ist im 15. Jahrhundert entstanden. Es entspringt einer alten Tradition, Gebete an einer zusammengesetzten Schnur abzuzählen und enthält die beiden unzertrennlichen Glaubenswahrheiten: "Jesus, Sohn Gottes" und "Jesus, Sohn der Jungfrau Maria".

Der Rosenkranz des Leben Jesu ist mehr als ein halbes Jahrtausend nach seiner Entstehung noch immer das verbreitetste katholische Volksgebet. Er hat auch so mancher innerkirchlichen Kritik standgehalten. 15 Vaterunser, jeweils 50 Ave Maria und 15 Ehre sei dem Vater ergeben den freudenreichen, glorreichen und schmerzhaften Rosenkranz. Das Gebet, mit dem die Volksfrömmigkeit die Betrachtung der 15 "Geheimnisse" der Erlösung verbindet, wird im Rosenkranzmonat Oktober in vielen Kirchen des Landes täglich gebetet. Eine mittelalterliche Legende besagt, dass die Anrufungen Mariens durch einen Zisterzienser als Rosen aus seinem Mund hervorgingen und als Kranz auf dem Haupt der Gottesmutter erschienen. Fest steht, dass im Mittelalter ein Blütenkranz als Kopfschmuck zur kirchlichen Festgarderobe keine Seltenheit war. Und auch die Gottesmutter wurde mit einem Kranz aus Rosen geschmückt.

Der historische Hintergrund der Verbreitung des Rosenkranzes ist die Seeschlacht von Lepanto. Am 7. Oktober 1571 wurden die Türken von den abendländischen Christen besiegt. Man schrieb den Erfolg dem Rosenkranzgebet zu. Papst Leo XIII. erklärte den Monat Oktober später zum Rosenkranzmonat. Als "Waffe" gegen alles Böse in der Welt wird er auch heute noch von vielen Menschen das ganze Jahr über gebetet. Auch für viele Ungläubige und weniger Fromme hat der Rosenkranz als eine Art Talisman einen besonderen Stellenwert.

Einer, der auf die Bedeutung des Rosenkranzes immer hinwies, war Papst Johannes Paul II. Er erweiterte die Geheimnisse auf 20. So wird heute auf Initiative des verstorbenen Papstes angeregt, immer donnerstags den Lichtreichen Rosenkranz zu beten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 30.09.2005

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