Zusammenleben mit Muslimen
Diözesankonferenz der Gemeindereferenten

Schmochtitz - 15 000 Muslime leben derzeit in Sachsen, die meisten in größeren Städten. Für die katholischen Gemeinden stellen sich damit viele Fragen. Auch bei der jährlichen Gemeindereferenten-Konferenz des Bistums Dresden–Meißen ging es um christlich-islamische Beziehungen.
In Kindertagesstätten, bei interreligiösen Paaren, bei Übertritten zum Christentum oder in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge stellt sich die Frage: Wie können wir mit Muslimen umgehen, die mit uns leben? Gabriele Eifler und Ulrich Clausen aus dem Dresdner Ordinariat hatten zur Gemeindereferenten- Konferenz vom 25. bis 29. September Gesprächspartner aus unterschiedlichen Bereichen eingeladen: Dr. Thomas Lemmen aus dem sächsischen Innenministerium, Dr. Barbara Huber-Rudolf von der Frankfurter Dokumentationsstelle für Christlich-Islamischen Dialog sowie Grit Gabler und Sayad Mahmood vom Ökumenischen Informationszentrum Dresden.
Barbara Huber-Rudolf, die unter anderem eine Arbeitshilfe zum Thema muslimische Kinder im Kindergarten verfasst hat, erläuterte, womit viele Muslime im Umgang mit Christen ihre Schwierigkeiten haben: Der dreieinige Gott sei für sie beispielsweise ein schwer nachvollziehbarer Glaubensinhalt oder die Tatsache, dass es im Christentum gleich vier Evangelien gibt. Die pastoralen Mitarbeiter fragten nach, wo aus Sicht der Muslime die Stärken der christlichen Kirchen liegen. Sayad Mahmood, eine schiitische Muslima, die in Dresden lebt, antwortete: "Christliches Zeugnis, das beeindruckt, geben Krankenhaus- und Gefängnisseelsorger, die sich der Menschen annehmen, ohne auf Bekenntnis oder Status zu schauen." Hirtensorge und Seelsorge, wie sie im Christentum bekannt sind, ergänzt Ulrich Clausen, seien im Islam keine sehr verbreitete Praxis.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 05.10.2005