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Bistum Görlitz

Ganz neue Möglichkeiten

Die Gemeinde von Tröbitz feierte ihr 70-jähriges Kirchweihjubiläum

Freude und Dank bestimmten das Jubiläum in Tröbitz, zu dem auch Gäste aus Nachbargemeinden kamen. Foto: Andreas Schuppert

Tröbitz - Mit einem festlichen Gottesdienst beging die Gemeinde von Tröbitz am 1. Oktober ihr 70-jähriges Kirchweihjubiläum. Auch wenn sich die Christen in der Gegend rar gemacht haben, lassen die Tröbitzer den Mut nicht sinken.

Viele Gäste kommen aus dem benachbarten Doberlug-Kirchhain, aber auch aus anderen Orten des Bistums. Die Gemeinde von Tröbitz ist in den letzten Jahren kleiner geworden. Seit vorigem Jahr ist sie keine eigenständige Pfarrei mehr, sondern gehört zu Doberlug-Kirchhain.

Für die Katholiken kein Grund zum Verzagen. Freude und Dankbarkeit überwogen, als sie am 1. Oktober das 70-jährige Kirchweihjubiläum feierten.

"Wir treffen Jesus in diesem Haus"

Die 1935 von Kardinal Adolf Bertram geweihte Kirche besticht vor allem durch ihre Einfachheit, was "unserer Diasporasituation entspricht", betonte Pfarrer Christoph Kliemank in seiner Predigt. Mit dem Jubiläum werde nicht nur an die Errichtung eines Gebäudes gedacht, sondern besonders daran, dass dies ein "Ort der Begegnung mit Gott ist." "Wir treffen Jesus in diesem Haus, das wir für ihn gebaut haben."

Möglich war dies vor 70 Jahren vor allem durch die Industriellenfamilie Werhahn, die den überwiegenden Teil des Kirchbaus bezahlte und auch nach der Enteignung 1945 den Kontakt in die Lausitz nicht verloren hat. Die Nachkommen unterstützen heute nicht nur die katholische Gemeinde, sondern engagieren sich seit der Wende auch wieder wirtschaftlich besonders in Sachsen und Brandenburg.

Fronleichnam mit evangelischen Christen

1998/99 wurde die Kirche in Tröbitz, die dem heiligen Michael geweiht ist, gründlich saniert. Die Außenfassade und die im Krieg zerstörten Bleiglasfenster wurden erneuert. Bischof Rudolf Müller weihte im Februar 1999 den neuen Altar. Auch wenn die Gemeinde keine eigenständige Pfarrei mehr ist: Die Kirche wird heute auch von auswärtigen Gottesdienstbesuchern genutzt.

Die extreme Diasporasituation scheint in Tröbitz ganz neue Möglichkeiten zu eröffnen. So werden die Fronleichnamsfeiern sogar mit der evangelischen Gemeinde begangen, erzählt Doris Rust. Zwischen den Katholiken und den evangelischen Christen bestehe ein gutes Verhältnis.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 40 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 05.10.2005

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