"Nutze den Tag!"
KAB-Tagung in Neuhausen / Josef Homberg erhielt Hedwigs-Medaille
Neuhausen (ks/tdh) - Rund 30 Frauen und Männer aus den Ortsverbänden der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) des Bistums sind vom 11. bis 13. November zu Besinnungstagen in Neuhausen zusammengekommen.
"Die Würde des Menschen hat Vorrang vor dem Kapital. Die Arbeit soll dem Menschen dienen und nicht der Mensch der Arbeit". Dieses Wort von Papst Johannes Paul II. hatten sich die Verbandsmitglieder als Thema ihrer Zusammenkunft gewählt.
Die These, dass diese Würde vor allem durch die Gottebenbildlichkeit des Menschen geprägt und deshalb zu schützen ist, stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Tagungsleiter Josef Homberg aus Kaiserslautern. Die Teilnehmer hatten immer wieder die Gelegenheit, eigene Erfahrungen miteinander auszutauschen, Erfahrungen, die sie selbst mit dem Phänomen Arbeit gemacht haben. In einer Welt, in der vom Menschen immer mehr Flexibilität erwartet wird, scheint dies besonders wichtig.
Mut haben, sich die Finger schmutzig zu machen
Generalvikar Hubertus Zomack griff in seiner Sonntagspredigt das Thema der KAB auf. Den dritten Diener aus dem Evangelium, der sein erhaltenes Talent vergraben hatte, nannte Zomack die "tragische Person", die nichts tut und jedes Experiment scheut: "Es reicht für uns nicht aus abzuwarten. Haben Sie den Mut sich einzumischen, mitzuarbeiten, ruhig einmal die Finger schmutzig zu machen und besser einmal einen Fehler zu machen als gar nichts zu tun", sagte der Generalvikar den KAB-Mitgliedern. "Nutze den Tag! Erfülle deine Aufgabe, hier und heute."
Am Ende des Gottesdienstes zeichnete der Generalvikar Josef Homberg, Betriebsseelsorger der Diözese Speyer, mit der Hedwigs- Medaille des Bistums Görlitz aus. Homberg ist damit der erste Träger der Hedwigs-Medaille, der nicht dem Bistum Görlitz angehört, aber seit fast 40 Jahren von der Partnerdiözese Speyer den Katholiken an Neiße und Spree sehr verbunden ist.
In den Jahren der deutschen Spaltung hat er die Christen in der Diözese Görlitz häufig besucht und alle Risiken persönlicher Repressalien auf sich genommen. Er organisierte und vermittelte ideelle und materielle Hilfe. Dankbar erinnern sich heute die damaligen Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Es war die Zeit der Jugendseelsorger Georg Walter, Christoph Bockisch, Christian Pabel und Thomas Thielscher.
Nach der Wende ist mit seiner Unterstützung 1991 der KABOrtsvorstand Cottbus und später der KAB-Diözesanverband mit den Ortsverbänden in Guben und Senftenberg/Größräschen gegründet worden. In den letzten 15 Jahren trug er mit großem persönlichen Einsatz dazu bei, dass sich die Christen auch im Osten Deutschlands engagiert und gesellschaftliche Verantwortung übernommen haben.
Bestätigung für die Arbeit in einer kleinen Gruppe
"Wir erlebten in diesen Tagen Bestätigung für bisherige Arbeit und Ermutigung, als kleine Gruppe weiter zu machen und unsere Stimme zu erheben. Josef Homberg haben wir dabei unendlich viel zu verdanken", urteilt Ulrich Gesikiewicz aus Guben über die Tage.
Die KAB setzt sich für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ein, in der jeder gleiche Chancen hat. Ihr gehören nach eigenen Angaben bundesweit rund 200 000 Mitglieder an.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 24.11.2005