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Aus der Region

Begegnet

Heiligabend nicht zu Hause

Barbara Hupe

Während die meisten am Heiligabend um den Weihnachtsbaum sitzen, gibt es Menschen, die für andere unterwegs sind. Eine davon ist die Görlitzer Sozialarbeiterin Barbara Hupe, die am 24. Dezember mit einer Gruppe von Ehrenamtlichen die "Weihnachtsstube" in der Neißestadt betreut. Seit rund 30 Jahren wird diese von den Mitarbeitern der Görlitzer Caritas vorbereitet und durchgeführt. Und sie ist vor allem für Menschen gedacht, die Weihnachten allein sind. "Das Fest ist mit starken Gefühlen verbunden", weiß Barbara Hupe aus ihrer Erfahrung als Ehe- und Lebensberaterin.

"Wir wollen an diesem Abend besonders für einsame Menschen dasein und ihnen ein Stück Geborgenheit geben." Zusammen mit ihrem Mann, dem heutigen Diözesan-Caritasdirektor Rudolf Hupe, hatte sie die Idee zu dieser Weihnachtsstube, bei der in früheren Jahren auch die Kinder mitgemacht haben. "Wichtig ist für uns, den christlichen Hintergrund des Festes deutlich zu machen", meint Barbara Hupe. In der Weihnachtsstube gibt es nicht nur eine Kaffeetafel und ein Abendbrot. Ein kleines Programm lenkt den Blick auf den Sinn des Weihnachtsfestes, Lieder werden gesungen. Ohne die Helfer, wäre solch ein Angebot nicht möglich, betont Frau Hupe.

René Melchior aus Löbau muss an den Weihnachtsfeiertagen hinter Gitter. Der 34-jährige Justizvollzugsbeamte hat nämlich Nachtdienst und muss mit zwei anderen Kollegen dafür sorgen, dass im Görlitzer Gefängnis auch in der Weihnachtszeit alles glatt geht. Für den Beamten war dies vor allem eine "kollegiale Entscheidung", die "Singles" haben zugunsten der Mitarbeiter mit Familien den Dienst übernommen. Auch für die Gefängnisinsassen soll es Weihnachten werden. Schon vor dem Fest gab es Adventsfeiern. An den Feiertagen werden auch Gottesdienste stattfinden, die nach den Erfahrungen von René Melchior gut besucht werden. "Manch einer kommt an diesen Tagen besonders zur Besinnung, die Sehnsucht nach den Familien ist dabei besonders stark." Auch wenn er am Heiligabend Dienst schieben muss, freut sich René Melchior auf das Fest, an dem er auch seine Eltern besucht. (as)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 55. Jahrgangs (im Jahr 2005).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 23.12.2005

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