Verlorene Stimme
Familienbund schließt Büro für Sachsen in Görlitz
Görlitz / Dresden (tdh) - Der Katholische Familienbund muss sein Büro für Sachsen in Görlitz zum 31. Januar schließen. Grund dafür sei, dass die Zuwendungen des Landes für den Erhalt der beiden Arbeitsstellen nicht mehr ausreichen, teilte der Verband in der Neißestadt mit. Allein durch die vom Familienbund erbrachten Eigenmittel könne der Betrieb ebenfalls nicht aufrecht erhalten werden, sagte Geschäftsführer Christoph Kilian. Derzeit decke der Haushalt nur 35 Prozent der jährlich benötigten rund 60 000 Euro ab.
Mit der Schließung des Büros in Görlitz, das seit 1992 besteht, geht nach den Worten Kilians "eine wichtige Stimme für die Familien in der Region verloren". Der Verband habe nicht nur Beratungsarbeit geleistet, sondern auch in politischer Hinsicht Eltern- und Familienthemen kommunizieren können. Zudem sei seine Dienststelle Anlaufpunkt für die Verbandsmitglieder in Sachsen gewesen, deren Angelegenheiten jetzt vom Bundesverband geregelt werden müssen. Kilian wies darauf hin, dass von offizieller kirchlicher Seite die Arbeit des Familienbundes lediglich vom Bistum Görlitz unterstützt wurde, gleichwohl das Büro für ganz Sachsen zuständig gewesen sei. Der Generalvikar des Bistums Görlitz, Hubertus Zomack, bezeichnete die Schließung des Büros des Familienbundes als "außerordentlich bedauerlich", da hier "wichtige Arbeit gerade für sozial schwache Familien mit Kindern geleistet wurde". Das Bistum Görlitz könne jedoch allein nicht die finanziellen Mittel für dessen Erhalt aufbringen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 19.01.2006