Lernen in familiärer Atmosphäre
Absolventen des Katholischen Instituts Dresden sind mit ihrem Theologiestudium voll zufrieden
Nach ihren Eindrücken vom Theologiestudium in Dresden gefragt, fällt Steffi Schmidt nur Positives ein: Kleine, hoch effektive Lehrveranstaltungen, überdurchschnittlich engagierte Professoren und Sekretärin Gisela Blümel, die "Seele" des Katholischen Instituts, seien die drei wichtigsten Gründe, Dresden als Studienstandort für katholische Theologie zu empfehlen, findet die Leisnigerin, die seit kurzem ihr erstes Staatsexamen in der Tasche hat.
Dass der Stundenplan des kleinen Instituts recht überschaubare Auswahlmöglichkeiten bietet, hat Steffi Schmidt nicht sonderlich gestört. "Manches bleibt eben dem Selbststudium überlassen, aber auch dafür bekommt man hier viele Anregungen", erzählt sie. Ein Eindruck, den auch ihr Kommilitone Michael Nixdorf bestätigt, der die Gelegenheit nutzte, ein Semester lang an der Partnerfakultät Graz zu studieren. Dort sei das Angebot zwar breiter gefächert, die Möglichkeiten, eigene Schwerpunkte zu setzen, hingegen geringer gewesen. In Dresden würden Studierende darin gefördert, eigenständig zu denken, in Graz sei in stärkerem Maße das Gedächtnis gefragt, bringt er es auf den Punkt. Niemand gehe in Dresden in der Masse unter, erzählt der Absolvent aus Großröhrsdorf. Stattdessen werde man motiviert, sich in der Theologie und auch darüber hinaus zu engagieren.
Die Professoren seien jederzeit offen gewesen für Nachfragen und manchmal sogar für Themenwünsche, erinnert sich Steffi Schmidt. Auf Wunsch der Studenten hätten beispielsweise die Professoren Thomas Schmeller und Monika Scheidler ein gemeinsames Seminar über den Dekalog durchgeführt, in dem Religionspädagogik und biblische Theologie miteinander verknüpft wurden: "Das war sehr praxistauglich. Der Praxisbezug kommt ja in der Lehrerausbildung in Deutschland oft zu kurz." Unter den derzeit 140 Studierenden des Instituts stellen die Lehramtsstudenten die größte Gruppe, gefolgt von den angehenden Magistern und Bachelors.
Bedauerlich findet es Steffi Schmidt, dass man in Sachsen ein Referendariat nur im Sommer antreten kann. Aus diesem Grund wird sie ihre Ausbildung nun in Nordrhein-Westfalen fortsetzen. Auch in Sachsen würden aber katholische Religionslehrer gebraucht. Die Ursache dafür, dass seit Jahren zu wenige Absolventen einen Referendariatsplatz in Sachsen bekommen, sieht sie im mangelnden Engagement der Regionalschulämter.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 01.02.2006