Neues Zuhause in einer alten Fabrik
Gemeinde „St. Johann Nepomuk“ in Zwickau feiert Einweihung ihres Gemeindezentrums
"Unsere Gemeinde kämpft seit 35 Jahren um ein neues Gemeindezentrum." Wolfram Altmann, der Vorsitzende es Pfarrgemeinderates, schnitt in seiner Rede die lange Vorgeschichte des Baus an. Sie begann Anfang der 70er Jahre mit dem Abriss des Pius-Heimes im Stadtzentrum, wo sich auch Gemeinderäume befanden. Es folgten bis vor einigen Jahren Provisorien, Visionen, Ernüchterung.
Einweihung war ein großer Tag für die Gemeinde
Der Exkurs erklärt, warum am 27. Januar immer wieder von einem großen Tag die Rede war. Die Lösung für ein neues Gemeindezentrum lag am Ende nahe: die alte Lampenfabrik direkt neben dem bisherigen verschlissenen Gemeindehaus, 300 Quadratmeter groß, dreigeschossig und in einem Sanierungsgebiet befindlich – an den Kosten von 1,2 Millionen Euro beteiligte sich der Freistaat mit 420 000 Euro, ein reichliches Drittel trug das Bistum, das Bonifatiuswerk gab 200 000 Euro dazu.
"Wir haben ein altes Haus und haben es weitergebaut, weiterentwickelt, der neuen Nutzung angepasst. Ehrlich und wahrhaftig, ja authentisch und zeitgemäß", beschrieb Architekt Matthias Horst die Philosophie des Vorhabens. Das alte Fabrikgebäude wurde respektiert. Das Gehäuse blieb größtenteils erhalten, bekam aber einen neuen Kern: kalter grauer Beton und warmes rotes Ziegelwerk nebeneinander. Die neue Struktur im Inneren bietet Raum für Sonnenstrahlen und für den Geist – der Saal mit hohen, breiten Fenstern geht über zwei Etagen, der Luftraum neben der Treppe über alle drei.
Pater Andreas Hohn: "Jetzt beginnt das Eigentliche. Wir wollen froh und glücklich über das Pfarrzentrum sein, um von hier aus christliche Gemeinde zu sein." Bewusst startete am Tag nach der Weihe in dem Haus das Projekt "Gemeinden im Aufbruch". Nach Ostern beginnt ein Glaubenskurs – offen für alle Interessenten.
Gemeindezentrum soll eine Einladung sein
Die Predigt des Bischofs konnte die Pfarrei nur darin bestärken. "Gott hat sich gezeigt als der Umarmende", war seine Botschaft. Gott tue es durch die Gemeinde, erinnerte Joachim Reinelt und legte den Gemeindemitgliedern vor allem eines ans Herz: "Das Gemeindezentrum soll eine Einladung werden an jeden, der hier wohnt. Jeder sollte wissen, dass ihr ihn herzlich umarmt, wenn er zu euch kommt."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 01.02.2006