Gemeinschaft mit Jesus
Die Anliegen des Weltjugendtages weitertragen: Ein Anfang für eine neue Frische in der Kirche
Es ist die Freude am und im Glauben, die junge Leute an jedem ersten Freitag im Monat zusammenführt. Gemeinsam wollen sie am Abend dieses Tages – der dem Herzen Jesu in besonderer Weise gewidmet ist, zirka eine Stunde Danke sagen, den Lobpreis anstimmen und Anbetung halten.
Organisiert wird die Anbetung in Zusammenarbeit mit Kaplan Tobias Reinhold von Nicole und Denis Hofmann, einem jungen Ehepaar aus Leinefelde. Sie griffen mit der Jugendschola im Dezember 2004 eine Idee von Gebets-treffen auf, die Franka Schmidt, Manuela Hunold und Nicole Hofmann hatten. So entstand aus Anlass des Eucharistischen Jahres und mit Blick auf die geistliche Vorbereitung des Weltjugendtages 2005 die monatliche Anbetungsstunde in der Bonifatiuskirche. Denis Hofmann erklärt, dass für ihn der Weltjugendtag weiterhin bestimmend ist: "Er sollte ja nie nur ein Event sein, sondern immer auch ein Anfang für eine neue Frische, neuen Schwung und für eine Freude, die ansteckt. Ich hoffe, dass wir hier in Leinefelde dazu einen guten Beitrag leisten und das umsetzen, was Papst Benedikt XVI. den Jugendlichen ans Herz gelegt hat." Grund genug für die jungen Leute, die Anbetung fortzuführen.
Prägende Elemente des Abends – an dem zwei bis drei Priester teilnehmen – sind das Lesen der Heiligen Schrift, das gemeinsame Gebet und der stimmungsvolle Lobpreis, der außerhalb der Fastenzeit zum frohen Mitklatschen und Tanzen einlädt – eine Anbetungsform, die übrigens auch von vielen evangelischen Christen praktiziert wird. Bei den Gebeten werden immer wieder Themen des Kirchenjahres und aktuelle Fragen sowie Probleme berücksichtigt. Und im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Beichtgespräch sowie zum ausklingenden Treffen im Jugendgemeinderaum bei Kaffee, Tee und geschmierten Schnitten. Nicole Hofmann berichtet, dass es inzwischen rund 40 Jugendliche sind, die aus dem ganzen Eichsfeld zur Anbetung kommen. Viele ließen sich von Freunden begeistern und kamen einfach mit.
Nicole und Denis Hofmann haben die Erfahrung gemacht, dass es gerade diese "Mundpropaganda" ist, die Leute zum Mitmachen einlädt. Auf Flyer oder Plakate, so betonen die beiden, reagiere heute kaum jemand, das Angebot und die Werbeflut sind einfach zu groß. Wichtig ist zudem das Durchhalten. Die beiden engagierten Katholiken können aus der eigenen Erfahrung heraus anderen Mut machen, eigene Gebetskreise zu gründen. Sei es Anbetung oder Rosenkranz – Möglichkeiten gibt es viele. Und, da die Anbetung etwas in den Herzen bewegt, wie die Hofmanns in Leinefelde erfuhren, trägt sie auch zum eigenen Wachsen im Glauben bei.
Die Anbetung in Leinefelde ist inzwischen zur guten Tradition geworden. Daneben entstand eine weitere Möglichkeit im Schönstattzentrum Kleines Paradies in Heiligenstadt. Die dortige Gruppe trifft sich ebenfalls am Herz-Jesu- Freitag und wird von Manuela Hunold und Franka Schmidt geleitet. Denis Hofmann erhofft sich für die Zukunft: "Mit unserem Engagement wollen wir zeigen, dass die Kirche nicht eingestaubt, sondern jung und fröhlich ist. Wir wünschen uns eine wachsende Gemeinschaft, in der sich alle wohlfühlen. Eine Gemeinschaft, in der wir Jesus in der Eucharistie lieben lernen, in der wir den Glauben vertiefen können." Und zu dieser Gemeinschaft – die auch ökumenisch offen ist – sind alle Interessenten – egal ob jung ob alt – herzlich eingeladen.
Die Treffen in Leinefelde (St. Bonifatius) und Heiligenstadt (Kleines Paradies) beginnen am ersten Freitag im Monat um 20 Uhr.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 02.03.2006