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Bistum Magdeburg

Nicht allein unterwegs

Magdeburg: 70 Tauf- und Firmbewerber erhielten Zulassung

Bischof Gerhard Feige legte am Ende der Zulassungsfeier jedem Bewerber die Hände auf und segnete ihn. Foto: Katharina Handy

Magdeburg - 50 Tauf- und 20 erwachsene Firmbewerber haben am Samstag von Bischof Gerhard Feige in einer Feier die Zulassung zu den Sakramenten bekommen.

Sich als Erwachsener für die Taufe zu entscheiden, braucht Mut. Dass sie diesen Mut haben, bewiesen am 11. März 50 Taufbewerber aus dem Bistum im Magdeburger Roncalli-Haus. Während ihrer feierlichen Zulassung gemeinsam mit 20 erwachsenen Firmbewerbern erzählten sie vor Paten und Verwandten, Bischof Gerhard Feige und vor ihren Ortsseelsorgern von ihrem Weg zum Glauben. Der Verantwortliche für die Tauf- und Firmbewerber im Bistum, der Dessauer Propst Gerhard Nachtwei freute sich sichtlich über die vielen Menschen, die sich in den mittlerweile zu klein gewordenen Saal drängten: "Das nächste Mal müssen wir uns etwas anderes überlegen, hier ist es zu eng geworden."

Diese Erfahrung des "zu eng gewordenen Raums" unterstrich nicht nur die leicht steigende Zahl der Erwachsenentaufen generell, sondern auch das symbolische Zusammenrücken, das dieser Gottesdienst bewirken sollte. "Den Bewerbern wird so deutlich, dass sie nicht allein stehen", sagte Nachtwei. Und Bischof Feige betonte: "Diese Feier zeigt, dass sie nicht irgendeine Truppe sind, sondern eine Gemeinschaft im Heiligen Geist."

Bewerber berichteten von ihren Erfahrungen mit Gott

Rund 180 Menschen lauschten gespannt, als jeder der Taufbewerber aufstand und von sich und seinen Erfahrungen mit Gott berichtete. Oft waren es katholische Großeltern, Ehepartner oder Arbeitskollegen, die ihnen die Religion näher brachten. Ayse Bortek etwa stammt aus der Türkei und lebte später in einem Kinderheim in Wernigerode. "Meine Eltern haben mich muslimisch erzogen, aber durch meinen jetzigen Ehemann habe ich den katholischen Glauben für mich entdeckt", sagt die 21-Jährige. Ayse hat sich zur Taufe entschlossen, weil sie ihre Erfahrungen mit Gott an ihre Kinder weitergeben möchte.

Einige der Taufbewerber wurden im Glauben an Gott erzogen und sollten selbst entscheiden, ob und in welche Kirche sie eintreten wollen. Häufig bewegte auch die Heilung nach schwerer Krankheit eines Angehörigen oder dessen Tod ein Hinwenden zum Christentum. Manche wurden von ihren Verwandten und Freunden unterstützt, andere mussten auf ihrem Weg deren Widerstand überwinden.

Bewegende Stunde auch für alle bereits Getauften

"Ich bin sehr dankbar für Ihre Offenheit", sagte Bischof Feige. "Es bewegt mich, auf welch unterschiedliche Weise Gott die Menschen ruft. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie eine Gemeinschaft wie heute immer wieder erfahren." Der Bischof legte anschließend jedem Bewerber die Hände auf und überreichte ihm ein Gotteslob. Die Paten nahmen eine Taufkerze entgegen, die sie selbst noch gestalten werden.

Rund 100 Erwachsene von 15 Jahren bis zum Rentenalter lassen sich jährlich im Bistum taufen. Wie in diesem Jahr haben die Bewerber verschiedenste Beweggründe. "Der Zulassungsgottesdienst besitzt mittlerweile einen festen Stellenwert im Bistum und stellt für jeden, der ihn miterlebt, ein bewegendes Glaubenszeugnis dar", sagte Propst Nachtwei. "Die Erwachsenentaufe wird nun viel mehr wahrgenommen."

In der Osternacht empfangen die Zugelassenen in ihren Heimatgemeinden die Taufe oder Firmung.

Website des Bistums Magdeburg: www.bistum-magdeburg.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 11 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 16.03.2006

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