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Bistum Görlitz

Jesus wirbt um den Menschen

In Wittichenau fand nach 20 Jahren wieder eine Gemeindemission statt

Jugendliche tragen am Ende das Missionskreuz in einer Prozession auf den Pfarrhof, wo es aufgerichtet wurde. Am Kreuz hängen viele kleine Zettel mit Gebeten und Wünschen. Foto: Martin Kliemank Wittichenau - Nach 20 Jahren fand vom 22. März bis 2. April in Wittichenau wieder eine Gemeindemission statt. Tage zur geistlichen Erneuerung, die von den Hünfelder Oblaten geleitet wurden.

"Herr, stärke unseren Glauben", steht in deutscher und sorbischer Sprache über dem Programm, das den Gemeindemitgliedern Orientierung geben soll. Über seinen eigenen Glauben nachzudenken, sich zu besinnen und neu auszurichten – das war der Sinn der Gemeindemission. Gottesdienste, Predigten und Predigtgespräche sowie Gelegenheiten zum Empfang des Bußsakramentes standen deshalb im Mittelpunkt.

Beim Eröffnungsgottesdienst legte Pfarrer Thomas Thielscher den drei Patres der "Missionare Oblaten der makellosen Jungfrau Maria", auch Hünfelder Oblaten genannt, die Stola als Zeichen der Verkündigung und der Spendung der Sakramente an. Ein Oblatenbruder, ein Novize und ein Priesteramtskandidat aus dem Bistum Fulda, die an der Mission beteiligt waren, bekamen ein Kreuz überreicht.

"Es ist immer Gott, der zurerst da ist ..."

Für den Provinzial der Hünfelder Oblaten, Pater Thomas Klosterkamp, waren die Tage der Gemeindemission vor allem eine Chance, sich über die eigenen Beziehungen zu Gott klar zu werden. "Wenn wir uns genau beobachten, merken wir oft, dass wir mit Gott verhandeln", beschreibt der Pater die Unentschlossenheit vieler Christen, ihr Leben aus dem Glauben heraus zu gestalten. "Es ist immer Gott, der zu erst da war und den Menschen liebt", sagte der Geistliche. In einer mittelalterlichen Handschrift werde dargestellt, wie Jesus um die menschliche Seele wirbt wie um eine schöne Frau. Mission wolle deutlich machen, "dass Gott unser ganzes Leben umfangen soll".

Monika Metzner zeigte sich zufrieden über die Gemeindemission. Besonders beeindruckt habe sie die Lichterprozession am 25. März und das Requiem mit anschließendem Gang zum Friedhof am 30. März. Die Patres hätten einfühlsam Glaubensfragen beantwortet. "Ich denke, viele haben durch diese Mission eine Erneuerung, eine Auffrischung im Glauben erfahren." Zu verdanken sei dies auch der unkomplizierten aufgeschlossenen Art der Patres. "Ihre offene, einfache Art, wichtige Fragen nahe zu bringen, war besonders ansprechend." So sei der Glaube bei vielen gestärkt worden. Deshalb hoffe sie, dass die nächste Mission nicht erst in 20 Jahren stattfindet.

"Mit dem heutigen Tag geht die Gemeindemission nicht zu Ende, sie geht erst richtig los", zeigte sich Pater Martin Wolf beim Abschlussgottesdienst am vergangenen Sonntag überzeugt. "Jetzt seid ihr dran. Seid erfinderisch. Nehmt den Glauben in eurer Gemeinde selbst in die Hand."

Besonders dankbar für die Kinder- und Jugendarbeit

Für Menschen wie Pfarrgemeinderätin Kerstin Scholze ein deutliches Signal. "Durch die eindringlichen Worte, die die Missionare fanden, haben viele Gemeindemitglieder neu über ihren Glauben nachgedacht." Dankbar seien die Wittichenauer, dass die Missionare durch Kindernachmittage und Jugendstunden sowie durch Besuche in Schulen und Kindergärten die Jüngeren erreichen konnten. Jugendliche waren es auch, die am Ende das Missionskreuz aufstellten, an den Zettel mit Gebeten geheftet waren.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 14 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 06.04.2006

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