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Aus der Region

Das Leben genießen und anderen helfen

Pfadfinder unterwegs durch Deutschland

Pfadfinder aus Lahnstein Eggerode (mh) - "Einen Tag arbeiten, einen Tag das Leben genießen. Das ist doch die richtige Mischung", meint Norbert Falley. Gelegenheit diese Mischung auszuprobieren, hatte er jetzt zusammen mit einer Gruppe Pfadfinder aus Mainz im Forsthaus Eggerode bei Thale im Harz. Eggerode ist das Magdeburger Diözesanzentrum der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Und es gehört zu den rund 15 Lagern in ganz Deutschland, in denen 1500 Pfadfinder in diesem Sommer ihre Zelte aufgeschlagen haben.
"fettgrün" - so heißt das Motto dieser Tage zwischen Mitte Juli und Mitte August. ",fett' steht dabei für die Sprache der Jugendlichen und meint soviel wie ,klasse' oder ,toll'. Grün ist die Farbe der Pfadfinder", erläutert Christian Mackels, der Magdeburger Diözesanvorsitzende. Hinter "fettgrün" verbergen sich verschiedene Pfadfinderlager zwischen Greifswald und Konstanz, die jeweils ein anderes Thema haben. Dabei reicht die Palette vom Sportcamp bis zur Spiritualität. Die Themen hatten die Pfadfinder selbst im vorigen September bei einem zentralen Treffen in Frankfurt / Main festgelegt.
In den einzelnen Pfadfindergruppen wurde dann überlegt, welche Lager besucht werden sollen, erläutert Christian Mackels. Dabei haben viele Gruppen auch eine richtige Rundreise geplant. Entweder organisierten sie die Fahrten selbst oder sie nutzen den "Green Bus", einen Bus, der nach Fahrplan zwischen den einzelnen Lagern pendelte.
Für eine knappe Woche haben neun Pfadfinder aus Lahnstein bei Koblenz in Eggerode ihre Zelte aufgeschlagen. Vorher waren sie in Oberhausen und in Rhens - Rock'n' Roll und Pfadfindertechniken standen auf dem Programm. "Wir haben uns die Liste durchgesehen und die Themen herausgesucht, die uns interessiert haben", erzählen sie. Interesse fand auch das Lager in Eggerode. "Wa(h)re(s) Essen und Genießen" stand dort auf dem Programm.

Programm sei dabei nicht so gemeint, dass den Pfadfindern ein fertiger Tagesablauf vorgelegt wird, erläutert Christian Mackels. Es gibt zwar einige Angebote, beispielsweise Workshops, aber: "Die Jugendlichen können machen, was sie wollen. Sie entscheiden selbst." Abgestimmt wird das Programm dann in den täglichen Sitzungen des Lagerrates. So gab es Besuche in einer Molkerei oder bei einem Fleischer. Massage, Fußpflege und Meditation waren weitere Angebote. Und die Pfadfinder aus Lahnstein beispielsweise haben sich mit Cocktails, Nudelgerichten oder des Essgewohnheiten am Mittelmeer beschäftigt und waren beim Galaabend und der Beachparty. Natürlich kam auch das Genießen nicht zu kurz: "Wir haben mal so richtig schön gefaulenzt."

Für Norbert Falley und die Mainzer Pfadfinder stand zumindest einen Tag lang das Faulenzen nicht auf dem Programm. Eggerode hatte nämlich ein zweites Thema. Gesucht wurden auch "Helfende Hände". Das Forsthaus Eggerode, das zu DDR-Zeiten ein Betriebsferiengelände war, muss noch so richtig pfadfindertauglich gemacht werden. Deshalb halfen die Mainzer Pfadfinder und viele andere beim Umbau des "Trupphauses" mit. "Das ist ganz okay", meint Norbert Falley, denn: "Es ist eine alte Pfadfindertradition, dass wir uns gegenseitig helfen." Die Magdeburger sind froh über die Unterstützung. Hoffen sie doch, so das Trupphaus in einigen Monaten nutzen zu können. Bis zum Ende des Lagers soll es zumindest schon von außen durch einen grünen Anstrich als Pfadfinderhaus erkennbar sein.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 09.08.2001

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