Keine leichte Entscheidung
Klinik St. Marienstift will mit Babyklappe in Not geratenen Müttern beistehen und Leben retten

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", betonten der Ärztliche Direktor, Chefarzt Dr. Hans-Peter Hennig, und als Krankenhaus-Trägervertreter der Geschäftsführer der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur Heiligen Elisabeth, Stephan Schwarte, bei der offiziellen Übergabe einhellig. Ein Problem einer solchen Einrichtung ist: Jeder Mensch hat ein Recht darauf zu wissen, wer seine Eltern sind..
Nach Angaben von Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) werden jährlich rund 40 Findelkinder in Deutschland gefunden, die Hälfte von ihnen tot. Wenn auch nur ein Menschenleben durch die se Babyklappe gerettet wird, sei sie eine sinnvolle Investition, so auch Ordinariatsrat Ulrich Lieb, der die Segnung vornahm.
Mütter oder Eltern, die für sich und ihr Kind keinen anderen Ausweg sehen, als ihr Baby anonym zu übergeben, haben nun die Möglichkeit, an einem nicht einsehbaren Ort links neben dem Klinik- Haupteingang ihr Baby in die im Inneren wie ein Kinderbett ausgestattete Klappe zu legen. Mittels Kamera und Signalton werden die Mitarbeiter im Kreissaal alarmiert und kümmern sich sofort um das Kind. Ein in der Klappe hinterlegter Brief gibt der in Not geratenen Frau Rat, wo sie sich hinwenden kann, falls sie sich später doch für ihr Kind entscheidet. Babyklappen gibt es in Sachsen-Anhalt auch in Halle und Dessau.
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www.st-marienstift.de
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 10.05.2006