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Bistum Dresden-Meißen

Was Meißen und München verbindet

Zum 900. Todestag des heiligen Benno

Benno von Meißen Meißen - Dresden, Meißen, München und Bayern: Auf den ersten Blick lässt die Aufzählung keine Gemeinsamkeit erkennen. Dennoch, am 10. Juni richtet sich die Aufmerksamkeit in Meißen auf eine Gestalt, die diese Orte verbindet: Bischof Benno, der vor 900 Jahren in Meißen starb.

Der Heilige ist nicht nur Schutzpatron des Bistums Dresden-Meißen, sondern auch der Stadt München und darüber hinaus des Fürstentums Bayern. Im Gedenken an diesen berühmten Bewohner der Stadt Meißen wird am 10. Juni der Erzbischof von München und Freising, Friedrich Kardinal Wetter, gemeinsam mit dem Dresdner Bischof Joachim Reinelt zur Eröffnung des Meißener Bennofestes auf dem Marktplatz der Stadt eine heilige Messe feiern.

Bischof Benno von Meißen knüpft schon seit Jahrhunderten ein Band zwischen den Bajuwaren, den Einwohnern von München und dem Bistum Dresden-Meißen mitsamt der Stadt Meißen. In der Reformationszeit wurden nämlich die sterblichen Überreste des im Volk beliebten Bischofs zusammen mit seinen kirchlichen Amtsinsignien, Bischofsstab, Mitra und Bischofsmantel, vor der landeskirchlichen Visitation aus der Burg der Stadt gerettet. Auf Betreiben des damaligen bayerischen Herzogs Albrecht gelangten sie nach München, wo sie in St. Marien, der dortigen Bischofskirche, bis heute zur Verehrung ausgestellt sind. So wurde Bischof Benno von Meißen nicht nur Schutzpatron des Bistums Meißen (des heutigen Bistums Dresden- Meißen), sondern auch der Stadt München und des Herzogtums Bayern.

Im Jahre 1962 schenkte das Erzbistum München und Freising dem Bistum Meißen die Mitra Bischof Bennos. Der damalige Erzbischof von München und Freising, Julius Kardinal Döpfner, erhielt keine Einreiseerlaubnis in die DDR.

Heute kann die Mitra in der Kathedrale in Dresden in einem eigens für sie hergerichteten Seitenaltar von allen besucht werden. Anlässlich des Benno-Festes kommt in diesem Jahr eine weitere Reliquie des Bischofs von Meißen heim, allerdings nur als "Besucher": Kardinal Wetter wird den Bischofsstab Bennos zur Messfeier in Meißen mitbringen.

Wetter ist auf seinem Bischofsstuhl der Nachfolger von Kardinal Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI. Er vertritt die 1,8 Millionen Katholiken seines Erzbistums. Mit ihm kommt auch eine Abordnung von 50 Teilnehmer aus der St.-Benno-Pfarrei der Stadt München. In der bayrischen Landeshauptstadt wird eine Woche später, am 16. Juni, ebenfalls ein Fest zu Ehren des heiligen Benno gefeiert.

So kann der heilige Benno über die Jahrhunderte hinweg immer wieder ein einigendes Band zwischen den oft getrennten Konfessionen und Völkern knüpfen, wie es 1962 der damalige Bischof des Bistums Meißen, Otto Spülbeck, bei der Übergabe der Mitra formulierte: "Am Beginn des zweiten Jahrtausends hat St. Benno Land und Volk in Christus geeint. Möge er, der nun aufs Neue in unser Bistum zurückkehrt, Land und Volk einen und alle Zerrissenheit von uns nehmen."



Bennofest - "Ich fahre nach Meißen, weil ...
Daniel Heinze, katholischer Kirchenredakteur bei Radio PSR in Leipzig

... ich mich wirklich auf das Bennofest freue! Ein Samstag mitten im Juni. Eine der zweifellos schönsten Städte Sachsens. Ein Fest, bei dem Menschen aus allen Ecken unseres Bistums dabei sein werden. Bei dem unser Bistumspatron im Mittelpunkt steht. Was für eine Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen und alte Freunde wiederzutreffen! Bei Festen wie diesem kann jener gute Geist spürbar werden, der uns alle beim Weltjugendtag 2005 so mitgerissen hat – wir müssen nur hinfahren und mitmachen!"

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 19 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 10.05.2006

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