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Bistum Görlitz

Weltgebetstag für geistliche Berufe

Wallfahrt von Spremberg nach Bloischdorf

Die Pilger beteten für geistliche Berufungen. Foto: Andreas Schuppert Bloischdorf - Zur Tradition geworden ist inzwischen die Fußwallfahrt von Spremberg nach Bloischdorf am Weltgebetstag für geistliche Berufe. Am 7. Mai waren wieder rund 30 Pilger unterwegs.

Es gibt zu wenig Priester und Ordensleute. Womit die meisten deutschen Diözesen auch in Zukunft zu kämpfen haben, wird am Weltgebetstag für geistliche Berufe deutlich vor Augen geführt. Den Mangel an Berufungen haben sich die Frauen, Männer und sogar ein paar Kinder, die am vergangenen Sonntag von Spremberg zur kleinen Kirche nach Bloischdorf pilgerten, zum besonderen Gebetsanliegen gemacht. Wesentlich getragen wird dieser Tag von der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum.

Dass es heute zu wenig Berufungen gibt, liege vor allem an mangelnden Vorbildern, vermutet Kaplan Marko Dutzschke aus Görlitz, der die Wallfahrt in diesem Jahr geistlich begleitete. "Wir müssen uns überlegen, wie wir in Zukunft leben, damit geistliche Berufungen wachsen können", sagt Dutzschke, "in den Gemeinden, in den Familien, im eigenen Lebensumfeld." Da schwingt auch ein wenig Selbstkritik mit. "Wenn es uns auch als Priester nicht gelingt, den Glauben überzeugend zu leben, müssen wir uns nicht wundern, dass junge Leute nicht ernsthaft darüber nachdenken, einen geistlichen Beruf zu ergreifen." Nur ein authentisches geistliches Leben könne auch andere anstecken.

Auf dem rund acht Kilometer langen Wallfahrtsweg von Spremberg nach Bloischdorf machen die Pilger an drei Stationen Halt. "Kann Gott mit uns rechnen?", lautete eine Frage auf dem geistlichen Weg. "Durch den Ruf Gottes werden oft menschliche Lebenspläne durchkreuzt", meint Ingrid Rotter von der Gemeinschaft der Ancillen. Aber Gott bürdet dem Menschen keine Lasten auf, die er nicht tragen kann. Wichtig sei es, diesen Ruf in freier Entscheidung anzunehmen.

Für die Frauen der kfd ist die Fußwallfahrt eine feste Größe im Terminkalender geworden. "Ursprünglich war es so gedacht, dass sich die Verbände jährlich mit der Vorbereitung abwechseln", berichtet Regina Borscht, kfd-Sprecherin in Cottbus. "Dann aber ist es für uns ein wichtiges Anliegen geworden." Ein bisschen mehr Unterstützung wünscht sich Regina Borscht allerdings durch die Pfarrer und die Gemeinden. "Dass junge Menschen sich für einen geistlichen Beruf entscheiden, muss doch eigentlich im Interesse aller Gemeinden liegen."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 19 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 10.05.2006

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