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Aus der Region

Ursprünge des Verlagswesens in Sachsen

Zur Geschichte des Tag des Herrn und anderer katholischer Publikationen (3)

Das 50-jährige Bestehen der Kirchenzeitung Tag des Herrn mag Anlass sein für einen Blick in die Geschichte des katholischen Pressewesens in Sachsen, dessen Anfänge in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. 1851 erschien der Katholische Kirchen- und Volks-Kalender für Sachsen, gedruckt in Dresden. Herausgeber des Kalenders war der Priester Franz Stolle (1815-1885), gebürtig aus der Diözese Leitmeritz, seit 1844 in Sachsen tätig. 36 Jahrgänge des Kalenders hat er redigiert und selbst expediert. Aus dem Katholischen Kirchen- und Volks-Kalender für Sachsen entstand 1865 der St. Benno-Kalender, der bis 1941 bestand. In 90 Jahren hat dieser Kalender ein enormes Apostolat der Presse in Sachsen geleistet.

Seit 1859 gab Stolle außerdem das Katholische Monatsblatt heraus, das in Leipzig erschien. Dazu trat 1863 das Katholische Kirchenblatt, ebenfalls von Franz Stolle herausgeben, es erschien zweimal monatlich in Leipzig. Seit 1871 wurde es in Dresden gedruckt als Wochenzeitung. 1873 übernahm der spätere Apostolische Vikar Bischof Ludwig Wahl (1831-1905) die Redaktion und 1874 Rochus von Rochow (1828-1896). Seit 1876 erschien das Kirchenblatt mit einer Beilage, Bennoblatt genannt. 1885 entstand bei den Mitarbeitern der Entschluss, mit dem katholischen Pressewesen in Sachsen ganz neu zu beginnen. 1886 erschien unter der Herausgeberschaft von Prälat Eberhard Klein (1859--1931) der erste Jahrgang des Katholischen Kirchenblattes St. Benno. 1902 erschien es zum letzten Mal.

Das Katholische Monatsblatt, das Katholische Kirchenblatt und das Katholische Kirchenblatt St. Benno waren die ersten katholischen Zeitungen in Sachsen. 1902 erschien die Sächsische Volkszeitung, eine katholische Tageszeitung, erste Ausgabe am 1. Juli 1902. Sie hatte eine eigene Druckerei, die Saxonia-Druckerei in Dresden. Die Zeitung bestand bis 1934. Ihr Ende war mit der Auflösung der Zentrumspartei verbunden.

Ab 1927 gab das Bistum Meißen ein St. Bennoblatt als Beilage zur Sächsischen Volkszeitung heraus. Das St. Bennoblatt erschien einmal wöchentlich. 1941 musste es sein Erscheinen einstellen. Damit war die katholische Presse in Sachsen ausgelöscht. Umso größer war die Freude, als am 27. Mai 1951 der Tag des Herrn erscheinen konnte.

Dr. Siegfried Seifert

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 35 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 30.08.2001

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