Kirche macht Sinn und Spaß
Kirchenmeile in Dresden
Die Fülle der Themen war überraschend für all jene, die dachten, es ginge hier nur um Kirchen in Dresden. Denn es ging um etwas ganz anderes. Es ging um Probleme der Menschen heute und in dieser Stadt. Es ging um Aids und Wohnungslose, um Schwangerschaftsberatung und Familienprobleme. Aber nicht in einem Trauerzug, sondern mit Elan und freiwilliger Bereitschaft vieler Bürger, etwas dagegen tun zu wollen.
So gab es Stände von der Kinderaidshilfe bis hin zu Bibliotheken, vom Dresdner Nacht-Café bis zu einem Kirchenmusikquiz: der Fantasie waren hier scheinbar keine Grenzen gesetzt. Jeder hatte sich mit seinem Thema so beschäftigt, dass er gern und bereitwillig jedem Passanten Auskunft gab.
Aber nicht nur das: Jeder konnte sich auch selbst kreativ beschäftigen oder beschäftigen lassen. Zum Beispiel malten einige Mitarbeiter einer christlichen Schwangerschaftsberatungsstelle mit Pinsel und Farbe Schwangeren den Bauch bunt an. Caritas und Diakoni boten auf einer großen Bühne auf dem Schlossplatz ein vielfältiges Programm an. Mitten auf dem Platz konnten Passanten die Dienste eines Schuhputzers in Anspruch nehmen, der mit dieser Aktion soziale Probleme in anderen Teilen der Welt vor Augen führte.
Auch für die Kinder gab es jede Menge zum Anschauen und Selbermachen. So gab es auf der Kirchenmeile ein Märchenzelt, in dem Bibelgeschichten nur für Kinder erzählt wurden. Am Goldenen Reiter konnten die Kinder malen, feilen, basteln, drucken, spielen und zuhören. Ein Kasperletheater und eine kleine Bühne sorgten für die Unterhaltung der ganz Kleinen. Eine Mitarbeiterin der katholischen Dekanatskinderseelsorge brachte das Ziel der Veranstaltung auf den Punkt: "Kirche kann Sinn und zugleich Spaß machen."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 06.07.2006