Kooperation mit anderen Bistumszeitungen
Redaktion, Druck und Vertrieb heute (3)
Im Mainzer Druckhaus: Die Produktion des Tag des Herrn geht in die letzte Phase.
Dienstag, 16 Uhr. Es ist still in den Redaktionsräumen in der Stammer Straße 11 in Leipzig. Andreas Schuppert sitzt vor seinem Bildschirm, redigiert Texte. Auf seinem Schreibtisch wuchert Papierkram, dazwischen eine Kaffeetasse, eine Schachtel Cabinett und ein Aschenbecher. Das Kreuz an der Wand und die Kerze neben der Tastatur verraten, welcher Geist in diesen Räumen wohnt.
Angestrengte Ruhe. Redaktionsassistentin Maria Körner liest intensiv Korrektur. Das Telefon ist stumm. Bloß gut. ,,Eben sind die letzten Zeilen fertig geworden", sagt Matthias Holluba. Die Sonne durchflutet sein Büro trotz heruntergeklappter Markisen. Auch auf seinem Schreibtisch der Aschenbecher, auch hier die Kaffeetasse. Journalisten eben. In den kommenden drei Stunden müssen die in Leipzig hergestellten Seiten per ISDN-Leitung in die Druckerei nach Mainz geschickt werden. Hektik herrscht deswegen nicht, eine gewisse Anspannung schon. Längst ringen die Redakteure der Kirchenzeitung nicht mehr nur um die passenden Formulierungen für spannende Reportagen und knackige Meldungen wie noch vor wenigen Jahren. Die fortschreitende Technisierung der Medienwelt brachte paradoxerweise zusätzliche Aufgaben im Redaktionsalltag. ,,Heute macht jeder Redakteur seine Fotos selbst, gestaltet die Seiten am Computer, scannt Fotos ein, korrigiert und ändert am Bildschirm", so Matthias Holluba. Auf den Redakteur kommen immer mehr Dinge zu, die ursprünglich nicht zu seinen Aufgaben gehörten. "Irgendwann kriegt man die Druckmaschine noch auf den Rücken geschnallt", prophezeit der Chefredakteur.
Um den Druck müssen sich die Leipziger aber vorerst nicht kümmern. Das erledigen seit Dezember vergangenen Jahres die Angestellten der Verlagsgruppe Rhein Main. "Warum lasst Ihr denn nicht im Osten drucken?" fragen die Leser häufig. Und die Antwort ist einleuchtend: Seit 1990 befindet sich der Tag des Herrn in Kooperation mit den Kirchenzeitungen des Erzbistums Berlin, der Bistümer Hildesheim und Osnabrück. Später kam Hamburg dazu und schließlich im vorigen Herbst Mainz, Limburg und Fulda. "Die Kooperation ist aus wirtschaftlichen und aus Kompetenzgründen gut. Überregionale Themen, Weltkirche oder Familienthemen bearbeitet eine 1994 in Osnabrück ins Leben gerufene Zentralredaktion für alle Zeitungen gemeinsam", erläutert Holluba.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 30.08.2001