Christsein verbindet
Görlitzer Bistumswallfahrt nach Neuzelle
Trotz schlechten Wetters waren rund 4000 Gläubige, unter ihnen viele junge Familien und Jugendliche, gekommen. Und es konnten Gäste aus dem Erzbistum Paderborn, aus Litauen, Polen, Tschechien und Frankreich begrüßt werden. Diese waren bereits am Tag zuvor in Magdeburg, wo im Zusammenhang mit der Europaratsausstellung "Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation 962 bis 1806" ein Europatag stattfand (mehr in einer der nächsten Ausgaben). Ebenfalls auf der Huysburg und zu Gast bei den dortigen Benediktinern waren drei anglikanische Ordensbrüder aus der Nähe von Manchester.
In seiner Predigt rief Bischof Gerhard Feige die Teilnehmer auf, "irdische und wandelbare Gewohnheiten" als solche zu erkennen und sie nicht mit göttlichen Geboten und Normen zu verwechseln. Die Fixierung auf Argumente wie "weil es immer schon so war" oder "weil es eben so Vorschrift ist" machen laut Feige "eng, hartherzig und letztlich auch unglücklich". Das Festkrallen an Äußerlichkeiten und das Streiten um Formen, Bräuche und Riten sei "äußerst fragwürdig" und gefährlich. Feige forderte die Christen auf, an der Kirche und am Glauben festzuhalten. "Wenn so etwas wie eine Erosion oder Atomisierung der Gesellschaft zunimmt, ist unser Leben ernsthaft in Gefahr", mahnte er. "Um leben und überleben zu können, braucht jede und jeder Einzelne unbedingt auch Gemeinschaft."
Die Fürbitten wurden von Vertretern der Generationen ("alt und jung") gesprochen. Zur Gabenbereitung brachten eine junge Mutter, ein Junge, ein Jugendlicher und eine Seniorin Symbole für die Generationen zum Altar: einen Schlüssel, Luftballons, eine Fackel und ein Bäumchen mit Früchten. Im Anschluss segnete Bischof Gerhard Feige wieder die Neugetauften des zurückliegenden Jahres. Das Wallfahrtsopfer für die Arbeit der Stiftung Netzwerk Leben erbrachte 5674 Euro.
Rund um die Wallfahrt präsentierten sich die unterschiedlichsten Einrichtungen und Verbände. Caritas und Netzwerk Leben verkauften Lose der Glückspilz-Lotterie der Wohlfahrtspflege. Eine Ascherslebenerin gewann 1000 Euro. Das Känguruh Skippi (Nikola Deschauer von der Jugendseelsorge) war unterwegs, um am Weltjugendtag 2008 in Sydney interessierte Jugendiche ausfindig zu machen. In einem der Foren stellte Äbtissin Assumpta Schenkl die Mystik der heiligen Gertrud von Helfta vor. In einer weiteren Runde ging es um die Ökumene. Und einige der Gastbischöfe sprachen über Perspektiven in der Seelsorge. Viele Wallfahrer nutzten die Mittagspause vor allem für die gegenseitige Begegnung.
Informationen
Weitere Infos: www.bistum-magdeburg.de
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 09.09.2006