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Bistum Görlitz

Gespräche in Rom

Ostdeutsche BIschöfe zum Ad-limina-Besuch in Rom

Görlitz (tdh) - Zur ersten Gruppe der deutschen Bischöfe, die jetzt zum Ad-limina-Besuch in Rom waren, gehörte auch Diözesanadministrator Hubertus Zomack, der das Bistum Görlitz bis zur Ernennung eines neuen Bischofs leitet.

Papst Benedikt XVI. hat dem Diözesanadministrator Hubertus Zomack zugesichert, dass das Bistum wieder einen Bischof bekommen wird. Trotz der extremen Diasporasituation habe das kirchliche Gebiet im Osten Deutschlands eine wichtige Brückenfunktion ins benachbarte Polen und nach Osteuropa, betonte der Papst anlässlich des Ad-limina-Besuches der deutschen Bischöfe in Rom. Nach den Worten von Diözesanadministrator Zomack war der Papst über die Situation des Bistums außerordentlich gut informiert. Besonders würdigte Benedikt XVI. den überdurchschnittlich guten Gottesdienstbesuch (rund 25 Prozent). Zudem biete die familiäre Atmosphäre in den Gemeinden die besondere Chance, auch auf die nicht christliche Umwelt einzuwirken.

Neben einer Privataudienz besuchte der Diözesanadministrator verschiedene Dienststellen des Vatikans. Höhepunkt waren zwei feierliche Gottesdienste aller anwesenden deutschen Bischöfe am Grab des heiligen Petrus in der Krypta des Petersdomes und in der Kirche "St. Paul vor den Mauern".

"Der Seligsprechungsprozess geht voran, wir werden aber noch eine Weile Geduld haben müssen." So beschreibt Bischof Joachim Reinelt nach seiner Rückkehr vom Adliminia- Besuch in Rom den Stand des Verfahrens um den sorbischen Priester Alois Andritzki. An 250. Stelle habe der Prozess um die Seligsprechung des im Konzentrationslager Dachau ermordeten Priesters bei Abgabe der Dokumente im Vatikan gestanden, nun sei das Verfahren in der vatikan-internen Reihenfolge immerhin auf Position 81 vorgerückt.

Bei seiner Privataudienz versicherte der Erfurter Bischof Joachim Wanke dem Papst erneut, er sei bei einem möglichen dritten Deutschlandbesuch in Thüringen willkommen. "Er hat mir geantwortet, dass eine solche Reise möglich sei, wenn Gott ihm die Kräfte dazu schenkt. Allerdings könne solch ein Besuch keinesfalls in zeitlicher Nähe erfolgen." Interessiert habe Benedikt XVI. vom Gedenkjahr des Bistums anlässlich des 800. Geburtstages der heiligen Elisabeth von Thüringen gehört. Mit dem Satz "Gesichter sind wichtiger als Worte" unterstrich der Papst, wie entscheidend das persönliche Zeugnis für die Weitergabe des Glaubens sei.

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat dem Papst die Situation im Bistum Magdeburg erläutert. Dabei sprach er auch die relativ hohe Zahl der Erwachsenentaufen und die gute Zusammenarbeit mit den evangelischen Christen in der Region an. Der Papst ermunterte die Christen im Bistum angesichts der Diaspora den Glauben als Herausforderung anzunehmen und die Frohe Botschaft Jesu Christi denen, die suchen, auch künftig überzeugend anzubieten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 46 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 20.11.2006

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