Ein großer Tag für Vater Martin
Am 25. November findet in der Heiligenstädter Marienkirche eine Premiere statt
Ein großer Tag soll der Samstag, 25. November werden: Für rund achtzig Kinder, Jugendliche und Erwachsene der St.-Marien-Gemeinde ebenso wie für alle ihre Gäste, wenn sie für 16 Uhr zu ihrer Theaterpremiere "Ein großer Tag für Vater Martin" in ihr Gotteshaus, die Altstädter Kirche "St. Marien", einladen.
Seit Mai sind fünf Gruppen "im Einsatz": die Laienspielgruppe, der Chor, die Kostüm- und Nähgruppe, die Requisitengruppe, die Kulissenbaugruppe. Sie proben das Singspiel "Ein großer Tag für Vater Martin" von Rolf Krenzer und Siegfried Fietz. Initiator und Regisseur ist Stephan Baldßun. Das Besondere an dieser Aufführung bestehe darin, so der Gemeindereferent, dass sich hier nicht jeweils eine einzelne Gruppe, wie zum Beispiel Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, findet, um allein etwas vorzubereiten, sondern alle gemeinsam beteiligt sind, um für ebenfalls mehrere Generationen Theater zu spielen und zu singen. "Es machen sogar Leute mit, bringen sich ein, die sich bisher in unserem Gemeindeleben immer zurückgehalten haben", freut sich der Regisseur. Wer die russische Weihnachtserzählung mit dem Titel "Wo Liebe ist, da ist auch Gott", kennt, wird im Singspiel sogleich erkennen: Es basiert auf dieser zu Herzen gehenden Geschichte des Schusters Martyn Awdejitsch, den das Leben nicht immer freundlich behandelt hat. Autor ist Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828 bis 1910). Der alte Martyn Awdejitsch träumt in seinem Schusterkeller von einer weihnachtlichen Begegnung mit dem Heiland. Jener kommt jedoch nicht in hellem Festtagsglanz daher, sondern zeigt sich abwechselnd in Gestalt der Ärmsten und Schwächsten, der Ausgestoßenen, Wehr- und Hilflosen.
Stephan Baldßun sieht darin und zugleich im Singspiel "Ein großer Tag für Vater Martin" im Jahr der heiligen Elisabeth von Thüringen deutliche und anschauliche Bezüge zu den aktuellen Themen Nächstenliebe und Barmherzigkeit.
Eintritt wollen die "Theaterleute" von St. Marien nicht nehmen, bitten aber am Ausgang um eine Spende zur Deckung der Unkosten. Gern möchten die Akteure, wenn sie nach gelungener Premiere in Eichsfelder Gemeinden eingeladen werden, auch anderswo spielen und singen, vorausgesetzt, die Terminwünsche der Gastgeber stimmen mit ihren Möglichkeiten überein.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 20.11.2006