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Aus der Region

Fragen nach Glück

Winterakademie in Schmochtitz

Die Katholische Akademie des Bistum Dresden-Meißen, das Bischof-Benno- Haus Schmochtitz sowie die Semperoper und die Dresdner Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" veranstalten vom 31. Januar bis 4. Februar in Schmochtitz eine Winter-akademie zum Thema "Verweile doch ... Faustvariationen". Fragen dazu an den Jesuitenpater Clemens Maaß von der Katholischen Akademie.

Pater Maaß, "Verweile doch ... Faustvariationen" – was verbirgt sich dahinter?
    Die Semperoper wird im Frühjahr 2007 die Oper "Fausts Verdammnis" von Hector Berlioz aufführen. Im Umfeld dazu wird es in Kooperation mit der Semperoper Akademieveranstaltungen geben. Eine davon ist die Winterakademie, bei der wir zwei Linien aus dem Fauststoff näher beleuchten wollen: das Streben nach dem Glück und die Frage des Bösen. Die Auseinandersetzung soll in einer Mischung aus philosophisch-theologischer und musikwissenschaftlicher Annäherung stattfinden. Dabei geht es auch darum, aktuelle Fragenstellungen einzubeziehen. Das Streben nach Glück, das letztlich fragmentarisch bleibt, ist eine menschliche Grunderfahrung. Die Häufigkeit, mit der dieses Thema zurzeit in den Medien behandelt wird, zeigt den Gesprächsbedarf.
Was ist aus theologischer Sicht das Interessante daran?
    Theologie und Philosophie, aber auch Literatur und Musik sind Sachwalter für die Frage nach dem Glück wie nach dem Scheitern und dem Bösen. Die Theologie spricht von Glück und Vollendung bezeichnenderweise im Zusammenhang mit Erlösung und Heil. Der christliche Glaube verkündet das Heil, dass Gott für alle Menschen möchte, weiß aber auch, dass das Böse nicht nur Fiktion ist, sondern Wirklichkeit.
Welchen Beitrag kann Theologie in diesem Zusammenhang im Gespräch mit nichtchristlichen Zeitgenossen leisten?
    Der christliche Glaube sagt, dass vollkommenes Glück, also Heil, nicht ohne Gott und außerhalb von Gott denkbar ist. Solange wir in dieser irdischen Wirklichkeit leben, wird es kein vollkommenes Glück geben. Damit machen wir aber die Glückserfahrungen, die in diesem Leben möglich sind, nicht schlecht. Doch sie bleiben fragmentarisch. Gerade der Fauststoff zeigt, dass das Streben nach dem Glück immer gefährdet ist. Wenn ich das Leben als letzte Gelegenheit sehe, will ich das Glück hier und jetzt in vollen Zügen haben. Damit droht das Streben nach Glück aber in sein Gegenteil umzuschlagen. Hier eröffnen sich eine Reihe von persönlichen und gesellschaftlichen Fragen ...
Wen laden Sie zu dieser Winterakademie ein?
    Teilnehmen kann jeder, der sich dem interdisziplinären Gespräch über diese Fragen, die die eigene Existenz und unsere Wirklichkeit betreffen, stellen will. Dabei ist die Veranstaltung kein universitäres Seminar. Im Programm gibt es neben einem Konzert und einem Theaterbesuch auch eine eintägige Exkursion nach Dresden mit Blick hinter die Kulissen von Semperoper und Musikhochschule. Dabei wird Gelegenheit sein, in beiden Häusern Dinge zu erleben, die einem normalen Besucher verschlossen bleiben.

Fragen: Matthias Holluba



Informationen
Nähere Informationen telefonisch unter (0351) - 48 447 42 oder per E-Mail an info@ka-dd.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 50 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 20.12.2006

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