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Bistum Dresden-Meißen

Zusammenhalt erlebbar machen

Anknüpfen an die Tradition des St-Benno-Kalenders

Edmund Königsmann, Ernst Günther und Christoph Hille (von links) blättern in der Jubiläumsausgabe des St.-Benno-Kalenders und sichten bereits Manuskripte für die nächste Ausgabe. Dresden - Zum 900. Todestag Bennos von Meißen hat der Dresdner Verlag Hille an die – einst durch Nazi-Verbot unterbrochene – Bistums-Tradition des St.-Benno-Kalenders angeknüpft. Leser und Autoren drängen die Herausgeber, es nicht bei der einmaligen Jubiläumsausgabe zu belassen.

Eine volkstümliche Mischung aus Unterhaltung, Impulsen für eine christliche Lebensgestaltung und Informationen aus der katholischen Kirche bot der St.-Benno- Kalender, der 1865 aus dem Katholischen Kirchen- und Volks-Kalender für Sachsen hervorgegangen war. Als Nachkriegs-Geborene kannten Verlagsleiter Christoph Hille und Edmund Königsmann, Inhaber der Dresdner St.-Benno- Buchhandlung, den Kalender nur noch durch vereinzelte Exemplare, die in ihren Familien aufbewahrt worden waren, und aus Erzählungen.

"Noch in den siebziger Jahren kamen oft Kunden in unsere Buchhandlung und verlangten den "Benno-Kalender", erinnert sich Edmund Königsmann. Gemeint war das Hausbuch "Jahr des Herrn" aus dem Leipziger St.-Benno- Verlag, das 1951 die Nachfolge des Kalenders angetreten, im Laufe der Jahre dann aber einen anderen Stil entwickelt hatte.

Das Konzept des alten St.-Benno- Kalenders aufgreifen und an heutige Lesegewohnheiten anpassen wollten Christoph Hille und Edmund Königsmann, als sie sich vor rund zwei Jahren zur Sonderausgabe aus Anlass des Benno- Jubiläums entschieden. Als dritten im Bunde gewannen sie den Zirkuspublizisten Ernst Günther. "So etwas fehlt hier in der Region", fand er. Ihm schwebte eine Publikation vor, die "den inneren Zusammenhalt hiesiger Christen erlebbar macht und fördert". Dass der vorliegende Jubiläums-Kalender dafür das Potenzial hat, sieht er durch zahlreiche Leserreaktionen bestätigt. Vor allem die persönlichen Lebens- und Glaubenszeugnisse sind es, von denen sich Leser berührt fühlen. Eine blinde Jugendliche schildert beispielsweise, wie sie aus christlicher Motivation heraus mit ihrer Behinderung umgeht.

Edmund Königsmann gefällt besonders gut der humorvolle Erlebnisbericht von Bischof Joachim Reinelt über eine Firmreise mit Hindernissen – zumal er zwischendurch um diesen Beitrag bangen musste. Den Bischof hatten Zweifel überfallen, ob er für die Leser überhaupt interessant genug sei. Christoph Hille haben die Beiträge tief angerührt, in denen er Berührungspunkte mit seinem eigenen Leben fand, zum Beispiel die Erinnerungen des ehemaligen Dresdner Kapellknaben und späteren Styria-Verlagsleiters Gerhard Trenkler.

Die drei Herausgeber haben, ebenso wie alle Autoren, an dem Kalender bisher keinen Cent verdient. Auch damit stehen sie in der Tradition des alten Benno-Kalenders. Sämtliche Überschüsse aus dem Verkauf kamen seinerzeit den V../../incentiusvereinen in Dresden und Leipzig zugute. An Ideen und Themenangeboten für die nächste Ausgabe, die voraussichtlich im Herbst erscheinen soll, mangelt es dem Herausgeberteam nicht. Geplant sind unter anderem Beiträge über die Geschichte aller katholischen Bischöfe der Diözese, über Russlandfahrten der Plauener Malteser und über Seelsorge im Zirkus. Wie in der Jubiläumsausgabe soll es wieder ein immerwährendes Kalendarium und einen Info- Anhang mit Daten und Adressen aus dem Bistum geben. Noch offen ist, ob möglicherweise der Name "Kalender" geändert wird. "Vor 150 Jahren assoziierte man damit etwas ganz anderes", gibt Edmund Königsmann zu bedenken. Mancher potenzielle Käufer sei überrascht, ein Druckwerk in den Händen zu halten, das er nicht an die Wand hängen kann und das auch über das Erscheinungsjahr hinaus aktuell bleibt.



Informationen

St.-Benno-Kalender Bistum Dresden-Meißen. Jubiläumsausgabe 2006; Verlag Christoph Hille 2006; ISBN 3-932858-26-3; Preis: 9,80 Euro

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 50 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 20.12.2006
Hinweis: Wo Sie eine Buchhandlung finden, in der Sie christliche Bücher und Kalender kaufen können, erfahren Sie unter www.christliche-Buchhandlungen.de.

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