Kolping liegt in guten Händen
Jugend startet Aktion gegen Bewerbungsabsagen / Jubiläum in Cottbus
"Die Idee Adolph Kolpings lebt auch in Cottbus fort", konnte die Vorsitzende des Ortsverbandes, Ulrike Schwarz, am Schluss der Festveranstaltungen zum Jubiläum überzeugend sagen. Das Dankhochamt am 3. Dezember in der Propsteikirche im Beisein mehrerer befreundeter Kolpingsfamilien mit ihren Bannern und Diözesanpräses, Pfarrer Wolfgang Kresák war der Höhepunkt der Feiern.
In seiner Predigt stellte Kresák Adolph Kolping, dessen Lebensdaten in den Advent fallen, gleichsam als "Advents-Seligen" in eine Reihe mit Johannes, dem "großen Heiligen des Advents". Genau wie dieser zur Zeit Jesu trat Kolping sicher, selbstbewusst und souverän auf. "Kolping stellte sich den Zeichen der Zeit und wurde gar zum Stein des Anstoßes für seine Kirche", sagte Pfarrer Kresák. Gerade heute gelte es, neue ungewohnte Wege zum Glauben zu bahnen. "Kolping wandte sich der geistlichen und seelischen Not zu, deshalb gilt sein Wirken im Sinn des Wortes als eine ,Not-wendige Botschaft‘ auch für uns hier vor Ort". Am Schluss des Gottesdienstes startete die "Jung-Kolping- Gruppe" eine auf ihrer Diözesanversammlung vorbereitete Aktion und stellte der Gemeinde eine große "Absagen-Sammelbox" vor, in die Betroffene Kopien von Bewerbungsabsagen einwerfen sollen. Diese sollen im nächsten Jahr dem Bundesarbeitsminister übergeben werden. Ein Zeichen setzen für die Nöte der Zeit. Etwa 20 Jugendliche zählt die Cottbuser Kolping-Jugend, die aber ebenso in die Pfarrjugend eingebunden ist und das Leben der Gemeinde mitgestaltet. Die Zukunft von Kolping liegt somit in guten Händen.
In der Werktagskapelle war eine viel beachtete Ausstellung aus dem Leben der Cottbuser Kolpingsfamilie zu sehen. Der Festvortrag am Vorabend von Kaplan Matthias Grzelka war ebenfalls der 140-jährigen wechselvollen Geschichte gewidmet. Vieles liegt im Dunkeln, hatten doch die Nazis, neben anderen Repressalien, das gesamte Verbandseigentum 1938 konfisziert, darunter auch die Chronik. Durften früher nur unverheiratete Gesellen Mitglied des Vereins werden, änderte sich das nach dem Konzil. Als Ausdruck dessen konnten während der Feier zehn Frauen für ihre 20- jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Nach dem Krieg wuchs auf Betreiben von Pfarrer Bruno Broß die Mitgliederzahl der Kolpingsfamilie. Ihr zur Seite stand in den 50er Jahren die Kolping-Jugend. Aus dieser Generation erhielten nun zur Freude der Anwesenden Georg Hoffmann und Ottmar Schwarz für 50-jährige Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel mit dem schwarzen "K" auf orangenem Grund.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 20.12.2006