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Bistum Görlitz

In Würde alt werden

In der Malteser Tagespflege Görlitz werden Senioren betreut

In der Tagespflege werden die Gäste so lange wie möglich gefördert. Foto: Andreas Schuppert Görlitz- Eine Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit ihren Alten umgeht. Die Malteser-Tagespflege in Görlitz versucht, demente Senioren so lange wie möglich zu fördern.

Manche beteiligen sich aktiv, andere wiederum scheint nicht zu interessieren, was um sie herum passiert. Scheinbar, denn als ein Adventslied erklingt, das die meisten schon als Kinder gesungen haben, stimmen alle mit ein. Für demenzkranke Senioren liegt oft nur die Gegenwart im Dunkeln, die Vergangenheit und das Vertraute dagegen ist ganz lebendig.

Die Tagespfl ege der Malteser in Görlitz kümmert sich um solche Patienten: Nicht nur, um sie solange wie möglich aktiv zu halten, sondern um die pfl egenden Angehörigen zu entlasten, sagt die Leiterin der Einrichtung, Sieglinde Klimke. Die Tagespfl ege sichert das Konzept der ambulanten vor der stationären Pfl ege. "Zu uns kommen Senioren, die zu Hause betreut werden", so Frau Klimke. Insgesamt 29 Tagesgäste betreut die Einrichtung der Malteser. Für Sieglinde Klimke und ihre Mitarbeiter heißt das, kreativ zu sein, denn es sollen auch die individuellen Bedürfnisse der Senioren berücksichtigt werden.

Tagespfl egeeinrichtungen gehören inzwischen zur festen Säule der Sozialarbeit. Die Angebote richten sich an pflegebedürftige ältere Menschen, die ihren Lebensabend zu Hause beziehungsweise in ihrer Familie verbringen möchten. Sie schließen die Lücke zwischen häuslicher Pflege und Pflegeheimen, vor allem dann, wenn es darum geht den Angehörigen eine Auszeit zu verschaffen, die durch die häusliche Pflege oft bis an die Grenzen belastet sind. Durch die Übernahme der Pfl egeund Betreuungspflichten sowie durch Beratung und Begleitung in Krisenzeiten werden pflegende Angehörige entlastet und somit ein Verbleib des alten Menschen in seiner gewohnten Umgebung unterstützt.

Ein regelmäßiges Treffen der Angehörigen gehört in Görlitz ebenso zum Programm wie gemeinsame Ausfl üge mit den Patienten, informiert Sieglinde Klimke. Zudem können sich Betroffene Rat holen zum Beispiel beim Umgang mit Verwirrten. "Der Demenzkranke steht gewissermaßen auf der anderen Seite des Flusses und kann nicht rüber", so Frau Klimke. "Wir müssen ihm eine Brücke bauen und uns selbst auf den Weg machen."

Konkret bedeutet das, dass die Fähigkeiten, die noch vorhanden sind, gefestigt und gefördert werden. Jeder Monat steht unter einem bestimmten Thema, das Weihnachtsprogramm unter dem Motto "Soviel Heimlichkeit". Dann wird gerätselt, vorgelesen oder gesungen. "Einmal im Monat gibt es einen Wohlfühltag", sagt Sieglinde Klimke, bei dem zum Beispiel kleine Massagen durchgeführt werden, der Einzelne also ganz besonders im Mittelpunkt steht. Die Gemeinschaft, die Versorgung durch die Mitarbeiter, das gemeinsame Essen: Die Tagesgäste kommen gern in die Görlitzer Tagespfl ege, denn sie spüren, dass sie hier angenommen sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 56. Jahrgangs (im Jahr 2006).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 01.01.2007

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