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Bistum Görlitz

Warten auf einen neuen Bischof

Neujahrsempfang des Bistums Görlitz

Diözesanadministrator Zomack (rechts) spricht zu den Gästen des Neujahrsempfanges. Foto: Andreas Schuppert Görlitz - Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Erwartung eines neuen Bischofs stand beim Neujahrsempfang des Bistums Görlitz im Vordergrund.

Wer warten muss, kann ungeduldig werden. Und wer ganz lange warten muss, wird noch ungeduldiger. Kein Zweifel: Ein Bistum ohne Bischof ist in der Schwebe, im zeitlichen Niemandsland, eben in der Warteschleife.

Wohl auch deshalb nahm Diözesanadministrator, Prälat Hubertus Zomack, den Neujahrsempfang am 13. Januar, zu dem Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft geladen waren, zum Anlass, um das komplizierte Verfahren der Bischofsernennung zu erläutern. Wie wichtig das "Procedere" sei, zeigten die derzeitigen Ereignisse im Nachbarland Polen. Im Vertrauen auf den Heiligen Geist beteten die Gläubigen für einen guten neuen Bischof. "Lassen wir uns überraschen, was Gott im Bistum Görlitz möglich macht", betonte der Prälat in Anspielung an ein Wort von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Neujahrsansprache.

Die Pastoral im Bistum sollte im "Elisabeth-Jahr" schwerpunktmäßig an der Heiligen ausgerichtet sein, einer Nichte der heiligen Hedwig, der Bistumspatronin, sagte Dompropst Peter C. Birkner. Elisabeth dürfe zudem Ansporn sein, "uns auf unsere Heiligen zu besinnen." Dazu könnte Ende diesen Jahres auch Hildegard Burjan gehören, der in Görlitz geborenen Gründerin der Schwestergemeinschaft "Caritas socialis", deren Seligsprechungsprozess kurz vor dem Abschluss steht. Birkner: "Dieses Ereignis sollte auch bei uns mit einer entsprechenden Feier gewürdigt werden."

Aber nicht nur kirchlich, sondern auch gesellschaftlich engagieren sich die Christen im Bistum Görlitz. Der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick (CDU) lud die Kirchen dazu ein, an der gesellschaftlichen Gestaltung mitzuarbeiten. Gemeinsam müsse man die Probleme mutig anpacken. Denn die Kirchen hätten "Werte zu vermitteln, die schon in Vergessenheit zu geraten schienen", wie es der Landrat des Niederschlesischen Oberlausitzkreises (NOL), Lange ausdrückte.

Das gute Miteinander von evangelischen und katholischen Christen hob der Regionalbischof der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hans-Wilhelm Pietz, hervor. Die Christen seien dankbar für die "Zeichen und Spuren der Menschenfreundlichkeit Gottes" im vergangenen Jahr. Die Zusammenarbeit von deutschen und polnischen Christen würdigte der Pfarrer der Gemeinde von St. Bonifatius in Zgorzelec und Domkapitular des Bistum Legnica, Jan Mycek. Gemeinsame Veranstaltungen wie die Fronleichnamsfeier oder die Umbenennung der Görlitzer Stadtbrücke in "Brücke Johannes Paul II." seien für die Gläubigen beider Städte von großer Bedeutung gewesen.

Auch im Jahr 2007 gibt es viel zu tun. Die Vorsitzende des Diözesanrates, Dr. Evamaria Nowy, erinnerte an die Beschlüsse der Dresdner Pastoralsynode in den 70er Jahren, die in der bundesweiten Diskussion gegenüber der Würzburger Synode oft ins Hintertreffen gerate. Bei aller Akzeptanz der Hierarchie, so Frau Nowy, müsse sich die Kirche zunehmend demokratischer Strukturen bedienen, um ein "gutes Miteinander" zu gewährleisten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 19.01.2007

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