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Bistum Magdeburg

Durch Ökumene glaubwürdiger werden

An diesem Wochenende tagen in Wittenberg Vertreter aus fast allen Kirchen Europas

Wittenberg (kna/tdh) - 150 hochrangige Vertreter aus fast allen Kirchen Europas tagen derzeit vom 15. bis 18. Februar in Lutherstadt Wittenberg. Die Konferenz ist die dritte Station auf dem Weg der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV 3) im September im rumänischen Sibiu.

Delegierte aus über 30 katholischen Bischofskonferenzen und 125 verschiedenen reformatorischen, orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen des Kontinents tragen in diesen Stunden in Wittenberg die Ergebnisse aus vorausgegangenen Begegnungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zusammen und bereiten das abschließende Treffen der EÖV 3 im September im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) vor.

Als Vertreter der deutschen Katholiken nimmt der Bischof Gerhard Feige im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz an der Versammlung teil. Feige sieht in der EÖV 3 eine Chance der Kirchen, durch ökumenisches Herangehen an aktuelle Probleme wieder mehr Glaubwürdigkeit zu erlangen. In seinem Grußwort zur Eröffnung betont Feige im Blick auf die Minderheitensituation der Christen im Osten Deutschlands: "In einer Situation, in der christlicher Glauben längst nicht mehr selbstverständlich ist, kommt dem Umgang der Kirchen miteinander sowie ihrem gemeinsamen Auftreten besondere Bedeutung für ihre Glaubwürdigkeit zu. Nur in einem lebendigen Miteinander werden die Kirchen in ihrem Tun und in ihrem Anliegen von den Menschen verstanden und angenommen."

Ihn freue, dass die EÖV auch das Wohlergehen aller Menschen in den Blick nehme, so der Bischof. "Wir müssen einen langen Atem gewinnen, um schwierige Fragen anpacken zu können", sagt Feige mit Blick auf Sibiu. Die Vollversammlung der EÖV 3 mit 2500 Delegierten sei "kein Endziel, sondern die Etappe eines Weges, der noch manche Mühen für uns bereithalten wird."

Wichtig ist dem Vertreter der deutschen Bischöfe in dem Prozess aber zugleich die geistliche Erneuerung Europas. Er sei dankbar, dass Spiritualität und Gebet bei der EÖV einen so prominenten Platz hätten. "Wir brauchen Impulse der Erneuerung und Erweckung." Und auch der interreligiöse Dialog sei durch die Globalisierung und Mobilität wichtiger denn je.

Der derzeitigen Begegnung in Wittenberg waren die Auftaktveranstaltung in Rom im Januar 2006 sowie zahlreiche nationale und regionale Begegnungen vorausgegangen. Die EÖV 3 folgt der Tradition der ersten beiden Europäischen Versammlungen 1989 im protestantisch geprägten Basel und 1997 im katholischen Graz. Mit Sibiu wurde ein Zentrum in vorwiegend orthodoxem Umfeld ausgewählt.

Während des gesamten Prozesses beraten die Teilnehmer Herausforderungen, vor denen die europäischen Kirchen heute stehen. Dazu zählen Fragen nach der Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt und und die Bewahrung der Schöpfung.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 15.02.2007

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