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Echte Wahlfreiheit garantieren

Familienbunds-Geschäftsführer Grütz zur Diskussion um Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Magdeburg (tdh) - Der Familienbund im Land Sachsen-Anhalt begrüßt das Anliegen der Bundesregierung, mehr Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige anzubieten, warnt jedoch zugleich vor möglichen, daraus entstehenden neuen Benachteiligungen.

"Der Familienbund begrüßt grundsätzlich den Vorschlag von Familienministerin Ursula von der Leyen, besonders in den alten Bundesländern die Kinderbetreuung für unter Dreijährige auszubauen", sagt Familienbund- Geschäftsführer Reinhard Grütz. Kinder früh in eine Betreuungseinrichtung zu geben, dürfe aber nicht zur alleinigen Norm gemacht werden. "Mögliche Vorhaben, Familien, die sich anders entscheiden, finanziell zu benachteiligen, sind falsch", so Grütz gegenüber dem Tag des Herrn.

Der Familienbund halte besonders Vorschläge für "kontraproduktiv", familienpolitische Maßnahmen von den Familien selbst finanzieren zu lassen. "Um nichts anderes handelt es sich, wenn das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag in gegenwärtiger Höhe eingefroren oder das Ehegattensplitting ausgehöhlt werden sollen. Dies benachteiligt Eltern mit älteren Kindern." Bereits im letzten Jahr hätten Familien durch die Absenkung der Altersgrenze beim Kindergeld und Kürzungen bei der Pendlerpauschale und der Eigenheimzulage finanzielle Einbußen erlitten.

"Familienpolitik muss an den Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen der Familien ansetzen", so der Geschäftsführer. Bei aller Knappheit öffentlicher Mittel müsse vermieden werden, dass Familien daran gehindert oder darin benachteiligt werden, ihre verantwortbaren Vorstellungen umzusetzen. "Familien brauchen einen Dreiklang aus finanzieller Unterstützung, Hilfe bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder und Zeit füreinander. Familien haben Anspruch auf einen fairen finanziellen Leistungsausgleich."

"Die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlage der Familien ist ein wesentlicher Bestandteil gerechter Politik", sagt Grütz. Für viele Eltern sei diese mit der Rückkehr beider in den Beruf verbunden. In der Berufswelt müsse es deshalb elternfreundlich zugehen. In anderen Familien wollen Mutter und / oder Vater ihre Kinder länger zu Hause betreuen, weil sie dies für das Wohl ihrer Kinder und sich selbst für angemessen halten. Nur im ersten Lebensjahr des Kindes zu Haues zu bleiben, komme für sie nicht in Frage. "Deshalb muss die Wahlfreiheit zwischen Familie und Erwerbstätigkeit erhalten bleiben, keine Gruppe darf benachteiligt werden", sagt Grütz.

Für das Aushandeln der Aufgaben in der Familie seien ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Kompromissbereitschaft und Rücksichtnahme Voraussetzung. Diese Fähigkeiten müssten gelernt werden. "Eine gute Vorbereitung auf Ehe und Familie sowie Familienbildung und -beratung sind deshalb gute Voraussetzungen eines gelingenden Familienlebens. Hier ist der Familienbund mit seinen Einrichtungen und Projekten stark engagiert", erinnert Grütz.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 28.02.2007

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