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Anstoß

Damit das Leben wieder Freude macht

Vom Entrümpeln

Susanne Schneider

In den letzen Wochen erhielten wir in den Büroräumen einen neuen Fußbodenbelag. Da musste alles ausgeräumt werden: alle Schränke, alle Schreibtische, alle Computer, alle Bücher, usw. Und nach einigen Tagen hieß es dann: Alles wieder einräumen. Als ich langsam den ersten Überblick bekam, stellte ich fest, dass ich zu viele Dinge besitze: Es war noch einiges da, was sehr wichtig war und nun keinen Platz mehr hatte..

Ich jammerte, doch meine Kollegen ließen sich davon nicht beirren und meinten nur, ich solle eben wegwerfen. Zunächst überlegte ich noch, ob es eine andere Lösung gäbe. Doch mein Büro ist ziemlich klein und lässt sich nicht vergrößern. Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, ging ich am nächsten Morgen daran, meine gesammelten Bücher noch einmal zu sichten und dann großzügig nach vier Kategorien zu sortieren: wegwerfen, mit nach Hause nehmen, verschenken, dalassen. Jetzt in der Fastenzeit liegt es natürlich nahe, diese Entrümpelungsaktion mit den Erfahrungen des Fastens zu vergleichen: es gibt ja so viele Bereiche, in denen ein "Entrümpeln" uns gut täte. So viel Besitz, Essen, Gewohnheiten, Meinungen, die uns unfrei machen und uns einengen! Da täte es gut, wegzugeben und wegzulassen und zu entrümpeln.

So könnte man sich regelmäßig Zeit nehmen und diese Zeit für etwas Besonderes reservieren: Man schaut in Ruhe und Stille auf das eigene Leben und unterscheidet, was man wirklich will und was nicht. Vielleicht wird einem bewusst, was unfrei macht oder was wertvoll ist.

Auch ein gutes Beichtgespräch kann innere Blockaden lösen. Durch das vertrauensvolle Aussprechen von Dingen, die einen belasten, löst sich die Verkrampfung. Wer an die Vergebung Gottes glauben kann, erlebt einen Neuanfang und fühlt sich innerlich gereinigt und gestärkt. Beim Entrümpeln im Büro wie im Leben kommt dasselbe heraus: Es soll schöner werden, so dass zu arbeiten und zu leben wieder Freude macht. Als ich die Aktion in meinem Büro beendet hatte, stellte ich fest, dass alles Nötige Platz hatte – im Gegenteil, ich habe noch Platz gewonnen und mein Büro ist nun so schön wie nie zuvor.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 10 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 10.03.2007

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